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Eigenheim-Dach-Solaranlagen
Autor: Lingworm82 30.06.20 - 12:45
Was hält der Experte eigentlich davon, das man sich von den Kosten für die Netzinfrastruktur freikaufen kann?
Wer Strom aus dem Netz kauft, bezahlt ja nicht nur den produzierten Strom, sondern auch die komplette Netzinfrastruktur. So wird aus 5cent für Strom von der Strombörse schnell 30cent an der Steckdose.
Mit einer eigenen Solaranlage kann man sich von diesen erheblichen Kosten allerdings größtenteils freikaufen und überläßt den Leuten die Kosten, die sich keine eigene Anlage leisten können.
Das sorgt für einige Probleme:
Zum einen werden vor allem teure Erneuerbare ausgebaut und deutlich billigere auf der freien Fläche behindert.
Zum anderen muss eine immer kleiner werdende Gruppe die Kosten für die Netzinfrastruktur alleine tragen. Da diese Gruppe finanziell häufig nicht sehr gut gestellt ist, kann dies zu massiven sozialen Spannungen sorgen, was dann die gesamte Energiewende gefährdet. (Gerecht ist es natürlich auch nicht)
Außerdem stört es den Netzausbau, wenn niemand mehr für das Netz zahlen will.
Auch werden dann vor allem kleine Stromspeicher in jedem Haushalt gebaut, anstatt größere, effizientere und günstigere Anlagen für die ganze Nachbarschaft. -
Re: Eigenheim-Dach-Solaranlagen
Autor: Frank Wunderlich-Pfeiffer 30.06.20 - 15:32
Die wesentlichen Probleme sind genannt.
Ausnahmen gibt es natürlich dort, wo der Netzausbau deutlich teurer als eine Insellösung wäre. Diese Situationen sollten selten genug sein, dass dort auch die Unterstützung von einem Generator mit Verbrennungsmotor in Engpässen keine großen Auswirkungen auf die CO2 Bilanz der gesamten Gesellschaft haben sollte.
Frank Wunderlich-Pfeiffer (Twitter: @FrankWunderli13) - als freier Journalist bei Golem.de unterwegs - Countdown Podcast zur Raumfahrt @countdown_pod oder https://countdown.podigee.io/