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Sind im worst case nicht viele Backup-Kraftwerke notwendig?
Autor: Hansi4000 26.06.20 - 07:59
Die Energiewende fust ja primär auf Solar- und Windenergie. Was passiert aber an einem bewölkten und windarmen Tag? Bei 365 Tagen im Jahr muss das ja nur einmal eintreten und man bräuchte für diesen Tag ein hohe Zahl an fossilen Backup-Kraftwerken, welche aber das ganze Jahr über vorgehalten werden müssten.
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Re: Sind im worst case nicht viele Backup-Kraftwerke notwendig?
Autor: Frank Wunderlich-Pfeiffer 30.06.20 - 15:14
Der worst-case ist abhängig von der Größe des betrachteten Systems. In einem europäischen Verbundnetz gibt es keinen windstillen Tag ohne Sonnenschein. Das liegt daran, dass die Größe von Wettersystemen wie Hoch- und Tiefdruckgebieten gewissen physikalischen Grenzen unterliegen und nicht ganz Europa abgedecken können. Ist ein kleines Land wie Niederlande auf sich allein gestellt, kann das hingegen schon passieren.
Aber auch in einem Verbundnetz kann es zu Schwankungen kommen. Dann hängt es davon ab, wieviel Speicherkapazität vorliegt. Derzeit viel zu wenig für einen Nennenswerten Ausgleich in Deutschland. Die Pumpspeicherkraftwerke haben etwa 40 GWh Kapazität, das entspricht dem Stromverbrauch Deutschlands von einer halben Stunde. Mehr Speicherkapazität ist durchaus möglich, wie ich es in der Frage nach Speichern für saisonale Schwankungen beschrieben habe.
Frank Wunderlich-Pfeiffer (Twitter: @FrankWunderli13) - als freier Journalist bei Golem.de unterwegs - Countdown Podcast zur Raumfahrt @countdown_pod oder https://countdown.podigee.io/