-
Aha...
Autor: Muhox 18.04.12 - 15:13
Autostereoskopische Bildschirme funktionieren bei Linsenverfahren momentan alle etwa nach dem selben Schema, weshalb sich bestimmte Dinge schonmal sagen lassen:
1.) Verschiedene Ansichten werden nur horizontal ausgegeben, d.h. liegt man seitlich auf dem Sofa wars das mit dem 3D-Eindruck.
2.) Die sichtbare Auflösung verringert sich mit der Anzahl der gleichzeitig dargestellten Ansichten. Hat das System also 26 Ansichten bleiben 2/26 an Auflösung übrig. Eine pro Auge ist nur sichtbar bzw. sollte es für ein scharfes Bild sein, wobei eine 100% Kanaltrennung z.Z. nicht erreicht wird.
3.) Die hohe Auflösung wird benötigt um den Auflösungsverlust (siehe 2.) zu kompensieren, was bei 26 Ansichten und Quad-HD immer noch ein absolutes Minimum darstellt und sicherlich sehr feine Texte etc. nicht sonderlich gut darstellen kann.
4.) Die Sache mit den Inhalten wird völlig außen vor gelassen. Alle bilder müssen entweder a) "unkomprimiert" und "vorgerastert" (26 Ansichten in 1 Bild), b) gleichzeitig übertragen und in Echtzeit verrechnet (26 parallele Ansichten) oder c) in Echtzeit mit Hilfe einer Stereo-Interpolation oder 2D+Tiefeninformation generiert werden. Letzteres ist am wahrscheinlichsten, allerdings wieder mit mehr oder weniger großem Qualitätsverlust behaftet (Kantenartefakte durch Verdeckung/Füllung).
Folgerung: 2013 ist nicht nur unwahrscheinlich sondern absolut unrealistisch und wenn überhaupt nur für einen begrenzten Anwendungsbereich fern ab des normalen Heimanwenders. Trotzdem ist es nicht schlecht Grundlagen und Standards zu schaffen um die Entwicklung voran zu treiben.
2 mal bearbeitet, zuletzt am 18.04.12 15:28 durch Muhox. -
Re: Aha...
Autor: kevla 18.04.12 - 16:30
Muhox schrieb:
--------------------------------------------------------------------------------
> Autostereoskopische Bildschirme funktionieren bei Linsenverfahren momentan
> alle etwa nach dem selben Schema, weshalb sich bestimmte Dinge schonmal
> sagen lassen:
>
> 1.) Verschiedene Ansichten werden nur horizontal ausgegeben, d.h. liegt man
> seitlich auf dem Sofa wars das mit dem 3D-Eindruck.
>
> 2.) Die sichtbare Auflösung verringert sich mit der Anzahl der gleichzeitig
> dargestellten Ansichten. Hat das System also 26 Ansichten bleiben 2/26 an
> Auflösung übrig. Eine pro Auge ist nur sichtbar bzw. sollte es für ein
> scharfes Bild sein, wobei eine 100% Kanaltrennung z.Z. nicht erreicht
> wird.
>
> 3.) Die hohe Auflösung wird benötigt um den Auflösungsverlust (siehe 2.) zu
> kompensieren, was bei 26 Ansichten und Quad-HD immer noch ein absolutes
> Minimum darstellt und sicherlich sehr feine Texte etc. nicht sonderlich gut
> darstellen kann.
>
> 4.) Die Sache mit den Inhalten wird völlig außen vor gelassen. Alle bilder
> müssen entweder a) "unkomprimiert" und "vorgerastert" (26 Ansichten in 1
> Bild), b) gleichzeitig übertragen und in Echtzeit verrechnet (26 parallele
> Ansichten) oder c) in Echtzeit mit Hilfe einer Stereo-Interpolation oder
> 2D+Tiefeninformation generiert werden. Letzteres ist am wahrscheinlichsten,
> allerdings wieder mit mehr oder weniger großem Qualitätsverlust behaftet
> (Kantenartefakte durch Verdeckung/Füllung).
>
> Folgerung: 2013 ist nicht nur unwahrscheinlich sondern absolut
> unrealistisch und wenn überhaupt nur für einen begrenzten Anwendungsbereich
> fern ab des normalen Heimanwenders. Trotzdem ist es nicht schlecht
> Grundlagen und Standards zu schaffen um die Entwicklung voran zu treiben.
ähm, also, technisch alles fast ganz korrekt erklärt, aber (hab auch gleich bei dem Satz "Wie ein Video von der Messe NAB zeigt, sitzt auf dem eigentlichen Display ein Linsensystem, das 26 verschiedene Blickwinkel erzeugt." blöd geguckt,) ich wage zu bezweifeln, dass hier 26 blickwinkel erzeugt werden, sondern lediglich ein einziger blickwinkel für bis zu 26 verschiedene sitzpositionen. das ist ein gewaltiger unterschied, weil in zweitem fall selbstverständlich nur 2 bilder von nöten sind, wie bisher auch. wäre für filme ja auch total unrealistisch, weil es nur auf interpolation beruhen könnte, solange keiner nen film mit 26x2, also 52 kameras dreht. würde also nur für animiertes funktionieren.
weiß auch nicht wie golem dazu kommt, hab bisher noch von keinem display und auch von keinem quellmaterial gehört, welches 26 diverse blickwinkel erlauben würde. es geht einfach nur darum, an 26 stellen im raum das gleiche 3d-bild zu erzeugen, keines um das man herumlaufen könnte. -
Re: Aha...
Autor: Muhox 19.04.12 - 13:15
Hier irrst du dich. Es handelt sich tatsächlich um, wohl gemerkt: "bis zu", 26 Ansichten. Beispielsweise haben die Displays die wir zur Zeit produzieren 8 echte Ansichten und entsprechend aufwändig ist die Erstellung der Inhalte. Dabei kann man sich in einem begrenzeten Rahmen tatsächlich leicht um die Objekte herum bewegen.
Die höhere Anzahl der Ansichten ermöglicht zwar mehr Bewegungsfreiraum bringt aber wiederum andere negative Dinge, wie z.B. noch größere Datenmengen und komplexere Inhaltserstellung, mit sich.
Technisch waren z.B. bereits Lentikular-Schirme von LG vor ~4 Jahren in der Lage 26 Ansichten zu verwalten, allerdings wurden diese meist nur mit 9 betrieben. Ob LG momentan auch noch solche Geräte anbietet weiß ich nicht... glaube nicht.
Die bisherige Philips Technologie basierte auf erweiterten Tiefenkarten (Layer-verfahren um Transparenzen und Spiegelungen besser handhaben zu können), weshalb ich vermute das ein ähnliches Prinzip auch in diesem Standart spezifiziert werden wird... ist aber nur Spekulation.
Aber eins nochmal ganz deutlich: Autostereo = Multi-View und braucht immer mehr als nur 2 Ansichten (Stereo), wenn man nicht wie festgenagelt vor seinem Schirm stehen möchte.