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Sehr durchwachsen...
Autor: Boandlgramer 25.12.21 - 15:38
Man(n) muss sich darauf einlassen können, dass die Geschichten zunehmend weibliche Perspektiven einnehmen oder das - mit unterschiedlichem Erfolg - wenigstens versuchen. Ich fand in diesem Zusammenhang "Auslöschung" ganz gelungen.
Ich halte Matrix 4 für eine Liebesgeschichte mit ein bisschen Action drumrum.. ein bisschen in der Tradition von True Lies zum Beispiel. Das war in der Trilogie durchaus auch schon so, aber nicht so dominant. Als Liebesgeschichte war's aber dann ein bisschen holprig...
Ich glaube aber, dass das Hauptproblem darin besteht, dass Matrix 4 als Fortsetzung sich verpflichtet fühlt, bekannte Elemente zu bedienen - weil man halt auch nach so vielen Jahren nicht mit dem Original-Cast antreten kann. Und dadurch prügeln sie da eine Figur nach der anderen durch - und verseuchen den ganzen Streifen mit Rückblenden - und keiner von denen bleibt Raum für so ein Minimum an Vorstellung und Entwicklung. Bei einer der wenigen Figuren, die den Raum als Neuzugang bekommen, nutzt dann Neil Patrick Harris die Chance nicht.
Jessica Henwick hat mir ganz gut gefallen, weil sie im Gegensatz zu fast allen anderen sich quirlig-ambitioniert von den anderen wenigstens unterschied.
Ich fand ihn unterhaltsam, die gemeinsamen Szenen von Neo und Trinity am Ende auch durchaus bewegend - aber einen starken Neuanfang kann ich nicht erkennen.
Ich halte den Film für einen Fehler, denn die Trilogie hätte man schon fortsetzen können - aber man hätte das Matrix-Universum auch problemlos mit einem vollständig neuen Cast bevölkern können und hätte dann alle Freiheiten gehabt, statt sich ewig mit Reminiszenzen herumplagen zu müssen.