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Vier ganze Laternen....
Autor: Wurzelgnom 13.08.16 - 11:42
Vielleicht sollte man sich jetzt mal langsam klar werden was man möchte und loslegen.
Ist ja toll mit den Laternen, aber was ist mit den Parkplätzen OHNE Laterne? Muss ich dann immer eine 6-fach Steckdosenverlängerung dabei haben?!?
Mir ist noch nicht so ganz klar wie das gehen soll! -
Re: Vier ganze Laternen....
Autor: iSchulze 13.08.16 - 12:48
Zur Zeit haben wir noch so wenig Elektroautos, dass die von unserer Stadt Leipzig eingerichteten Ladestationen bei Weitem ausreichen. Natürlich muss das Ladenetz dichter werden, sodass auch die Attraktivität von E-Autos weiter steigt - keine Frage. Aber genau das ist ja das Ziel dieser Laternen-Idee: Möglichst in jeder Straße möglichst viele Ladestationen anbieten. Ich finde, diese Entwicklung geht genau in die richtige Richtung, auch wenn der Prozess bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist.
Über das Stadtgebiet verteilt gibt es bereits über 150 Ladestationen, und mit dieser Idee werden es wohl bald deutlich mehr sein. -
Re: Vier ganze Laternen....
Autor: oxybenzol 13.08.16 - 13:36
Wurzelgnom schrieb:
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> Vielleicht sollte man sich jetzt mal langsam klar werden was man möchte und
> loslegen.
> Ist ja toll mit den Laternen, aber was ist mit den Parkplätzen OHNE
> Laterne? Muss ich dann immer eine 6-fach Steckdosenverlängerung dabei
> haben?!?
>
> Mir ist noch nicht so ganz klar wie das gehen soll!
Wollen Sie sich nächstes Jahr ein E-Autos kaufen? Wenn nicht, dann bestätigen Sie wie berechenbar doch Menschen sind. Wenn man meckern will, findet sich immer was. -
Re: Vier ganze Laternen....
Autor: deinkeks 13.08.16 - 15:22
Wurzelgnom schrieb:
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> Vielleicht sollte man sich jetzt mal langsam klar werden was man möchte und
> loslegen.
> Ist ja toll mit den Laternen, aber was ist mit den Parkplätzen OHNE
> Laterne? Muss ich dann immer eine 6-fach Steckdosenverlängerung dabei
> haben?!?
>
> Mir ist noch nicht so ganz klar wie das gehen soll!
Ist doch mal ne wirklich gute Idee, vorhandene Infrastruktur zu nutzen, wenn sie das bewährt gibts bald mehr davon.
Dass ein Herr Wurzelgnom vermutlich kein E-Auto benötigt, steht da wohl auf nem anderen Blatt.
Wenn keine Laterne mit Ladefunktion, dann eben ne Garage oder Parkplatz mit Ladebox ausstatten und fertig. -
Re: Vier ganze Laternen....
Autor: chefin 15.08.16 - 10:33
Wieviel Leistung bringt den diese Station? Wohlweislich verschweigt man das. Den keiner hat hier Leitungen verbuddelt die 10KW liefern um 1KW Strassenbeleuchtung zu versorgen. Die Leitungen sind stärker als normale Steckdosen, werden aber gerade NACHTS zu 50-75% ausgelastet. Soviel reserve lässt man sich in der Regel um bei Bedarf weitere Strassenlampen anzubringen.
Wenn diese nun nachts an sind, bleibt wenig über. Tagsüber ist die Leitung natürlich unbelastet.
Und wenn an einem Strang dann 2 Ladestation dran sind die ihre 3KW bringen ist auch ziemlich schluss mit Reserve. Mehr geht nicht. Als Lösung für die Zukunft ungeeignet, allenfalls eine Übergangstechnologie. Sprich, man muss diese Ladekiste entsprechend schnell abschreiben. Die dürfte woanders so nicht passen. Und das wird man natürlich auf den Ladestrompreis drauf schlagen müssen. Das sieht nicht unbedingt nach günstig aus. Unter 50ct ist das ohne Subventionen nicht machbar. Während mir beim Diesel ein KWh Vortriebsleistung ca 28ct kosten heute muss ich beim Strom im günstigesten Fall zuhause schon mehr bezahlen. Weil der Wirkungsgrad beim Laden nicht 100% ist. Beim Tanken schon.
Als schnelle Lösung ohne viel gebuddel passt es, als Dauerlösung untauglich. Und garnicht gelöst, das "wer darf laden" problem. Wenn ich morgens zur Arbeit komme und einstecke und es fehlen mit 5KWh sind die in 2 Std drin. Und dann? Abends um 5 komme ich raus, stöpsel ab und fahr heim. Für 2 Std laden habe ich also 9 Std die Ladesäule belegt. Wie lösen wir das Problem? Ladesäulenblockierknöllchen? Stecker abziehbar wenn Ladeende (meine Lieblingslösung, wenn irgendein Hanswurst mir das Kabel nebens Auto legt oder gar aufs Autodach, völlig egal ob Sonne oder Regen und ich relativ sicher sein kann das es entweder den Lack beschädigt oder der Stecker kaputt getreten wird)?
Noch haben wir dieses Problem nicht, weil es so wenige Elektroautos gibt das es äusserst selten dazu kommt und sich die Autobesitzer freuen einen Kollegen zu treffen und natürlich kooperativ agieren. Aber das wird nicht mehr so sein, wenn mal die Autos weiter verbreitet sind. Und wenn man sich freut einen Parkplatz zu haben und garantiert nun nicht wegfährt und auf Suche geht mitten in der Arbeitszeit. Oder wenn Abends die zwei Nachbarn vor dir nach Hause kommen und die Parkplätze an der Laterne belegen, ihre Kisten laden....die zwei kennen sich schon ewig aber du als Zugereister bist aussen vor. Und nun? Hast Elektroauto und keine Lasdesäule, die nächste ist 500m weg. Viel spaß, wenn du bei Wind und Wetter da jedesmal laufen musst. Mir stinkt es schon, das ich nicht durchs Haus in meine Garage kann. Und dafür gibt man dann 50% mehr Geld aus als ein schnicker Verbrenner.
Das Auto bauen ist eine Sache, die Infrastruktur dazu basteln ist eine völlig andere und eigentlich die wahre Herausforderung. So wie heute in der Stadt schnelles Internet an jeder Ecke zu haben ist aber auf dem Land die Buddelei sich nicht lohnt. Ähnlich gehts dann den Elektroautos...2 Klassengesellschaft. Und als Stadtauto braucht es dann auch keine Reichweite....bzw die Reichweiten starken Autos sind eher der gehobenen Mittelschicht und Oberschicht vorbehalten die sich Ladestation zuhause hinbauen können. Und auch das ist begrenzt. Ein Strassenzug kann nur eine bestimmte Anzahl an Ladestationen versorgen, dann müsste die Leitung verstärkt werden. Da sind klare Vorgaben der Netzbetreiber einzuhalten. Da gibts kein: ihr müsst mir das liefern. Sondern da heist es: haushaltstypische Leistungen. 10KW sind dann Grenze, wenn man die ganze Nacht zieht. Mal schauen was der Gesetzgeber hier dann ausgräbt und vorschreibt.