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Browsergames ...
Autor: Muhaha 05.07.10 - 11:59
Die nächste, bald platzende Blase. Da wird momentan von so vielen Seiten jede Menge dummes Geld hineingekippt, der Markt mit einer derartigen Masse uninspirierter 08/15-Spiele überschüttet, dass man für den unvermeidlichen Kollaps eigentlich schon die Uhr stellen kann.
Sprichst Du heute mit potentiellen Investoren und willst etwas im Gamesbereich machen, wirst Du nur dann Gehör und Geld finden, wenn Du die Buzzwords "Social Games", "Facebook" und "Browsergames" verwendest. Dann gönnt man sich ein schönes Geschäftsführergehalt und sieht zu, dass man in den nächsten ein, zwei Jahren möglichst viel Venture Capital für sich selbst abzweigt, bis der Laden wieder den Bach runtergeht.
Willst Du aber nachhaltig wirtschaften oder gar (vollkommen wahnsinnig), ein sich selbst tragendes Geschäftsmodell auf die Beine stellen, dann mache zB. eine Bäckerei auf oder versuche Dein Glück im Maschinenbaubereich. Die Spielebranche leidet vor allem in Deutschland massiv darunter, dass die potentiellen Investoren KEINE Ahnung von der Branche haben. -
Re: Browsergames ...
Autor: Hellhound 05.07.10 - 12:05
Sehr guter Kommentar, der eigentlich alles aussagt.
Hat man die Heuschrecken erstmal im Haus ....
... kann man sie leider nicht mehr so einfach wie Kakerlaken zertreten ... -
Re: Browsergames ...
Autor: Fridamotel 05.07.10 - 12:06
Es ist wie früher mit der P0rn0industrie. Offiziell was ein Investment darin Bäh, inoffiziell haben aber die hohen Gewinne gelockt und man hat hinten rum doch große Summen investiert.
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Re: Browsergames ...
Autor: Limmeltropp 05.07.10 - 12:08
Nicht nur die Investoren haben keine Ahnung. Ich habe auch festgestellt dass viele Manager und Topmanager in der Spielebranche keine Ahnung haben. Wir haben also den Fall dass fast alle die etwas zu Sagen haben nit wissen worüber die eigendlich entscheiden.
Schon krass irgendwie. -
Re: Browsergames ...
Autor: blub 05.07.10 - 12:11
Doch vor allem bei vielen Spielern stellen sich bei den Worten "Social Games", "Facebook" und "Browsergames" die Nackenhaare zu berge...
Billigst produzierte Games die meist nicht länger als 5 Minuten reizten. Spieltiefe und Storry line, falls vorhanden, katastrophal wenn nicht gar untragbar.
Leider sehen das die meisten Investoren anders. sie lesen zahlen wie 10mio facebook Nutzer... zweistellige Zuwachsraten... und denken da lauert das "dicke" Geld.
Und einmal mehr bewahrheitet sich der Spruch:
"Ich möchte nur einmal, einmal mit Profis schaffen."
Doch das ist hier leider nicht möglich da die Leute die das sagen haben alles andere als Profis sind, Profit geile Deppen die alles glauben was nach hohen gewinnen aussieht. -
Re: Browsergames ...
Autor: Stereoide 05.07.10 - 12:13
Limmeltropp schrieb:
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> Wir haben also den Fall dass fast alle die etwas zu Sagen haben nit wissen
> worüber die eigendlich entscheiden.
Meine Lieblings-Analogie ist zwar völlig themenfremd, passt aber mal wieder wie die Faust auf's Auge:
Fahrradwege werden von Leuten geplant und gebaut, die kein Fahrrad fahren.
--
Auf bald, Stereoide -
Re: Browsergames ...
Autor: Muhaha 05.07.10 - 12:14
Limmeltropp schrieb:
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> Nicht nur die Investoren haben keine Ahnung. Ich habe auch festgestellt
> dass viele Manager und Topmanager in der Spielebranche keine Ahnung haben.
Weil sie oft genug von den Investoren dort hin verpflanzt werden, um die Interessen der Investoren zu vertreten. Blöd ist halt, dass diese Leute dann in kürzster Zeit meinen, nur weil man ihnen diesen Job gegeben hat, hätten sie plötzlich Ahnung von der Thematik :) -
Du Investor
Autor: investorensindwirdochalle 05.07.10 - 12:16
> Doch das ist hier leider nicht möglich da die Leute die das sagen haben
> alles andere als Profis sind, Profit geile Deppen die alles glauben was
> nach hohen gewinnen aussieht.
Hast du Geld auf der Bank? Wahrscheinlich hast du es da angelegt wo du die meisten Zinsen bekommst.
Hast du eine Renten/Lebensversicherung?
Was macht die Bank bzw. Versicherung mit deinem Geld? Unter Umständen fliesst das Geld genau in die Fonds die so hirnnlos inverstieren. Indirekt bist du vieleicht selber also ein hirnloser Investor. Schon mal überlegt? -
Re: Browsergames ...
Autor: Brigantomi 05.07.10 - 12:24
Stereoide schrieb:
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> Limmeltropp schrieb:
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> > Wir haben also den Fall dass fast alle die etwas zu Sagen haben nit
> wissen
> > worüber die eigendlich entscheiden.
>
> Meine Lieblings-Analogie ist zwar völlig themenfremd, passt aber mal wieder
> wie die Faust auf's Auge:
> Fahrradwege werden von Leuten geplant und gebaut, die kein Fahrrad fahren.
Ist das nicht überall so. Der Chef bei der Maschinenbaufirma wo ich arbeite ist Jursit. Unser Entwicklungsleiter BWLer.
In anderen Firmen ist es ähnlich. In der Politik dagegen entscheiden Lehrer über Milliardenbugets und Wehrdienstverweigerer wurden schon Verteidigungsminister.
Die Entscheidungen fällt der der sich durchsetzen kann und nicht derjenige der die meiste Ahnung hat. Und Durchsetzen kann oftmals etwas mit Beziehungen oder Intrigen zu tun haben. -
Re: Browsergames ...
Autor: GameInvestor 05.07.10 - 12:31
blub schrieb:
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> Doch vor allem bei vielen Spielern stellen sich bei den Worten "Social
> Games", "Facebook" und "Browsergames" die Nackenhaare zu berge...
>
> Billigst produzierte Games die meist nicht länger als 5 Minuten reizten.
> Spieltiefe und Storry line, falls vorhanden, katastrophal wenn nicht gar
> untragbar.
>
> Leider sehen das die meisten Investoren anders. sie lesen zahlen wie 10mio
> facebook Nutzer... zweistellige Zuwachsraten... und denken da lauert das
> "dicke" Geld.
>
> Und einmal mehr bewahrheitet sich der Spruch:
> "Ich möchte nur einmal, einmal mit Profis schaffen."
>
> Doch das ist hier leider nicht möglich da die Leute die das sagen haben
> alles andere als Profis sind, Profit geile Deppen die alles glauben was
> nach hohen gewinnen aussieht.
Tja, aber so ist das nunmal! Schau dir die WoW-Jungs und -Mädels (gibt es die) sowie die Facebook-Farmville-Junkies an. Das ist Deutschlands Konsumzukunft. Was sollen die auch anderes spielen mit Ihrer Aufmerksamkeitsspanne von 7,2 Sekunden?
Und wenn Du ein paar Millionen in die Gamesbranche investieren solltest, was würdest du tun? Ein qualitativ hochwertiges Game coden lassen, das danach von ein paar tausend Leuten gekauft wird? Oder irgend so einen Brainf*ck, der Millionen von Deppen beschäftigt, die dafür auch noch gerne monatlich Geld zahlen oder sich alternativ mit inGame-Werbung zumüllen lassen.
Auch ich spiele gerne anspruchsvollere Games. Leider beschränkt sich das meist auf einen Titel pro Jahr. Des Öfteren kram ich auch gern meine alten Games aus dem Schrank und zocke die in freudiger Erinnerung einfach noch ein weiteres mal durch... -
Re: Browsergames ...
Autor: Rinnstein 05.07.10 - 12:38
GameInvestor schrieb:
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> blub schrieb:
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> > Doch vor allem bei vielen Spielern stellen sich bei den Worten "Social
> > Games", "Facebook" und "Browsergames" die Nackenhaare zu berge...
> >
> > Billigst produzierte Games die meist nicht länger als 5 Minuten reizten.
> > Spieltiefe und Storry line, falls vorhanden, katastrophal wenn nicht gar
> > untragbar.
> >
> > Leider sehen das die meisten Investoren anders. sie lesen zahlen wie
> 10mio
> > facebook Nutzer... zweistellige Zuwachsraten... und denken da lauert das
> > "dicke" Geld.
> >
> > Und einmal mehr bewahrheitet sich der Spruch:
> > "Ich möchte nur einmal, einmal mit Profis schaffen."
> >
> > Doch das ist hier leider nicht möglich da die Leute die das sagen haben
> > alles andere als Profis sind, Profit geile Deppen die alles glauben was
> > nach hohen gewinnen aussieht.
>
> Tja, aber so ist das nunmal! Schau dir die WoW-Jungs und -Mädels (gibt es
> die) sowie die Facebook-Farmville-Junkies an. Das ist Deutschlands
> Konsumzukunft. Was sollen die auch anderes spielen mit Ihrer
> Aufmerksamkeitsspanne von 7,2 Sekunden?
> Und wenn Du ein paar Millionen in die Gamesbranche investieren solltest,
> was würdest du tun? Ein qualitativ hochwertiges Game coden lassen, das
> danach von ein paar tausend Leuten gekauft wird? Oder irgend so einen
> Brainf*ck, der Millionen von Deppen beschäftigt, die dafür auch noch gerne
> monatlich Geld zahlen oder sich alternativ mit inGame-Werbung zumüllen
> lassen.
Absolut richtig, das ist der Massenmarkt. Die Zeiten wo Qualität und Innovation wichtig für den Erfolg eines Spiels waren sind ein für alle mal vorbei.
Schau dir doch nur mla das TV an, da ist die Entwicklung schon etwas weiter fortgeschritten. Gute Quoten werden mit Soaps, Gerichtsshows und Pseudodokus gemacht. Etwas was einen auch nach 5 Bier auf der Couch liegend nicht überfordert.
Bei Spielen wird es genauso sein. Der Boom der "Simulationen" (Landwirtschaftssimulator,....) ist doch das Gegenstück zu den Pseudodokus im TV. -
Re: Browsergames ...
Autor: blub 05.07.10 - 12:52
GameInvestor schrieb:
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> Und wenn Du ein paar Millionen in die Gamesbranche investieren solltest,
> was würdest du tun? Ein qualitativ hochwertiges Game coden lassen, das
> danach von ein paar tausend Leuten gekauft wird?
Japp ich würde z.b. in einen abschließenden teil von XIII investieren da das Spiel der Hammer war... (besitze ich für pc und gc...)
Oder in einen 3ten teil von nolf...
Oder in einen remacke von Secret of Mana (SNES)
Oder in einen 2ten teil von Psychonauts
Oder in ein weiters You don´t konw Jack
... Gute spiele gibt es viele und ich bin mir sicher es warten nochmal min. genau so gute ideen da drausen.
Leider hab ich grade keine 2 mio auf dem konto die ich so mal geschwind locker machen könnte. Eines wäre mir aber auch bewusst... wenn ich in so ein spiel investieren würde sollte es kein Browser game sein und auch kein frazen buch fu** flash game. -
Re: Browsergames ...
Autor: Gameinvestor 05.07.10 - 13:04
blub schrieb:
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> GameInvestor schrieb:
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> > Und wenn Du ein paar Millionen in die Gamesbranche investieren solltest,
> > was würdest du tun? Ein qualitativ hochwertiges Game coden lassen, das
> > danach von ein paar tausend Leuten gekauft wird?
>
> Japp ich würde z.b. in einen abschließenden teil von XIII investieren da
> das Spiel der Hammer war... (besitze ich für pc und gc...)
>
> Oder in einen 3ten teil von nolf...
> Oder in einen remacke von Secret of Mana (SNES)
> Oder in einen 2ten teil von Psychonauts
> Oder in ein weiters You don´t konw Jack
> ... Gute spiele gibt es viele und ich bin mir sicher es warten nochmal min.
> genau so gute ideen da drausen.
>
> Leider hab ich grade keine 2 mio auf dem konto die ich so mal geschwind
> locker machen könnte. Eines wäre mir aber auch bewusst... wenn ich in so
> ein spiel investieren würde sollte es kein Browser game sein und auch kein
> frazen buch fu** flash game.
Klar, sagt sich so einfach. Wenn Du die 2 Millionen wirklich ausgeben musst, orientierst Du Dich vielleicht nicht doch eher am MArkt, als ideologisch und "ethisch richtig" zu entscheiden? Was-wäre-wenn ist natürlich nicht zu diskutieren. Am Ende zählt aber wie immer nur das Gold, das aus dem Esel hinten rauskommt... -
Re: Browsergames ...
Autor: GameInvestor 05.07.10 - 13:06
Achso: Ich würde jedes dieser Spiele auch kaufen. Ich und ein paar andere. Vielleicht hast Du sogar Glück und kommst Kostendeckend aus der Nummer raus. Aber da kann man die 2 Mio auch auf's Sparbuch legen. Da gibts immerhin 1.5% Zinsen. Sind immerhin 30 tsd p.a. vor Steuern
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Re: Browsergames ...
Autor: Brownie 05.07.10 - 13:06
> Tja, aber so ist das nunmal! Schau dir die WoW-Jungs und -Mädels (gibt es
> die) sowie die Facebook-Farmville-Junkies an. Das ist Deutschlands
> Konsumzukunft. Was sollen die auch anderes spielen mit Ihrer
> Aufmerksamkeitsspanne von 7,2 Sekunden?
> Und wenn Du ein paar Millionen in die Gamesbranche investieren solltest,
> was würdest du tun? Ein qualitativ hochwertiges Game coden lassen, das
> danach von ein paar tausend Leuten gekauft wird? Oder irgend so einen
> Brainf*ck, der Millionen von Deppen beschäftigt, die dafür auch noch gerne
> monatlich Geld zahlen oder sich alternativ mit inGame-Werbung zumüllen
> lassen.
So gerne ich Anspruchsvolle Spiele liebe so wenig würde ich selber in so ein Spiel investieren. Ich bin nämlich auch davon überzeugt dass mit anspruchsollen Spielen heutzutage kaum mehr Profit zu machen ist.
Spile werdne heute meist von Casualgamern gekauft während Hardcorspieler sich ihre Spiele meist ziehen. Wenn du Erfolg willst musst du also ein Spiel für Casualgamer machen. -
Re: Browsergames ...
Autor: Hotohori 05.07.10 - 13:06
Das Problem ist halt auch, dass die Spiele immer teurer in der Produktion werden und so immer mehr abhängig von guten Verkaufszahlen und risikobereiten Investoren. Und mehr potenzielle Verkaufszahlen bedeutet halt weniger Risiko, logisch.
Spiele sind teilweise so teuer wie Kinofilme, jedoch kann man Spiele nicht mehrmals vermarkten wie Kinofilme (Kino,DVD/BD/Online,TV). Einzig Merchandising wäre noch eine Option, die aber bei Spielen auch geringer ausfällt, außer es steht ein großer Name dahinter. -
Re: Browsergames ...
Autor: Lebernat 05.07.10 - 13:12
Schon mal aufgefallen dass die meisten Vorgänger der aufgezählten Spiele wirtschaftlich total gefloppt sind?
Spielerisch waren sie gut, nur gekauft wurden sie fast nicht.
Das wird seine Gründe haben. -
Re: Browsergames ...
Autor: blub 05.07.10 - 13:18
Es war glaube ich 2005 oder 06 als der "games" markt den Filme markt bei den gewinnen überholt hat und es ist immer noch so das einige spiel immer noch mehr geld einspielen als relativ gut besuchte Filme.
Gut verkauftes spiel:
Gta 4
Im März 2009 verkündete Take Two, dass die 13-Millionen-Marke mit 770 Millionen Dollar Einnahmen erreicht wurden.
Gut besuchter Film:
Avatar - Aufbruch nach Pandora 2.730 mio
aber es werden mehr Spiele produziert die diese werte einspielen als Filme....
(film liste : http://www.insidekino.de/TOPoderFLOP/Global.htm) -
Re: Browsergames ...
Autor: blub 05.07.10 - 13:23
Ich behaupte jetzt mal das gegen teil (mit der selben stichhaltigen Begründung).
Sicherlich sind sie nicht verkauft worden wie GTA 4 oder Halo 3, aber sie werden bis heute (außer Secret of Mana) noch verkauft und sind unter Spielern als Perlen bekannt. Mit dem Richtigen Marketing und einem anständigen Spiel würdest du mit diesen Konzepten heute echt gutes Geld machen. Vielleicht sogar bei den Gelegenheit Spielern. -
Re: Browsergames ...
Autor: Lebernat 05.07.10 - 13:34
Das die Spiele gut sind und bei erfahrenen Spielern einen guten Ruf haben ist unbestritten.
Die Einnahmen liegen aber bis heute teilweise deutlich unter den Kosten, was sie zum wirtschaftlichen Flop macht.
Ich bezweifle dass gutes Marketing daran was ändern würde, die Thematik bei z.B. NOLF2 war durch den Vorgänger schon bekannt und wurde auch audwändig vermarktet. Trotzdem konnte es sich nicht durchsetzen.
Bei XIII war es ähnlich wobei dort auch das Kopieren einen Einfluss hatte. Das Spiel wurde von sehr vielen Leuten gespielt aber nur von sehr wenigen gekauft.