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Anbieterbezeichnung so langsam überholt
Autor: Golressy 19.10.17 - 02:39
In was müsste sich ein Kabelnetzbetreiber eigentlich umbenennen, wenn er nicht mehr auf KOAX sondern ganz auf Glasfaser setzt?
Die Welten verschmelzen irgendwie immer mehr.
Irgendwie sind doch die alten Bezeichnungen bald nicht mehr Zeitgemäß.
- Primacom is a private cable network operator.
- Vodafone Kabel Deutschland is the largest cable television operator in Germany
- Deutsche Telekom AG is a German telecommunications company
Wenn jede Wohnung Glas bekommt, fällt in meinen Augen der Begriff Shared Medium auch weg.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jede Anschlussdose zum aktiven Verstärker wird. Da wäre ein "LWL-Router" im Keller (oder Dach) jedes Wohnhauses sicher angebrachter, als jeder Dose noch Strom zuzuführen, damit das Signal von Wohnung zu Wohnung zu "Sharen".
Und bei den dünnen LWL-Leitungen wäre auch eine Sternverteilung kaum noch ein Problem.
Allerdings sollten die Anbieter meiner Meinung nach auch gleich zwei LWLs pro Wohnung für RX und TX verwenden und nicht mit zwei Wellenlängen arbeiten.
Der UP-Stream wird immer wichtiger. Irgendwann wird das vielleicht sonst auch zum Flaschenhals. -
Re: Anbieterbezeichnung so langsam überholt
Autor: Psy2063 19.10.17 - 08:01
Golressy schrieb:
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> Allerdings sollten die Anbieter meiner Meinung nach auch gleich zwei LWLs
> pro Wohnung für RX und TX verwenden und nicht mit zwei Wellenlängen
> arbeiten.
man kann 40Gbit/s über so eine Faser schicken, da sehe ich die nächsten 50 Jahre nicht wirklich ein Bandbreitenproblem -
Re: Anbieterbezeichnung so langsam überholt
Autor: TobiVH 19.10.17 - 08:16
Psy2063 schrieb:
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> man kann 40Gbit/s über so eine Faser schicken, da sehe ich die nächsten 50
> Jahre nicht wirklich ein Bandbreitenproblem
Mit Jahres Angaben sollte man in der IT immer ganz vorsichtig sein. Wer weiß, welche technische Neuentwicklung den Datenverbrauch boomen lässt. -
Re: Anbieterbezeichnung so langsam überholt
Autor: Anonymer Nutzer 19.10.17 - 08:25
TobiVH schrieb:
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> Psy2063 schrieb:
> ---------------------------------------------------------------------------
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> > man kann 40Gbit/s über so eine Faser schicken, da sehe ich die nächsten
> 50
> > Jahre nicht wirklich ein Bandbreitenproblem
>
> Mit Jahres Angaben sollte man in der IT immer ganz vorsichtig sein. Wer
> weiß, welche technische Neuentwicklung den Datenverbrauch boomen lässt.
Seien Sie doch mal kreativ. Etwas, dass die nächsten Jahre beim Endverbraucher ankommt, müsste ja zumindest in der Laborentwicklung sein. Da ist derzeit 8K Streaming - und Videostreaming ist auch schon der größte Datenfresser in absehbarer Zukunft. Für 8K Streaming wird ca. 50 mbps gebraucht werden, wie Google in seinen Laborversuchen ermittelt hat.
Wir sind bei den Bandbreiten jetzt da, wo die CPU Entwicklung vor ein paar Jahren war. Ich weiss noch wie unglaublich schnell CPUs veraltet waren, als ich ein Kind und Teenager war. Und heute, da ist auch mein Dell T20, den ich als Desktop PC etwas zweckentfremdet habe, mit seinem Mehrkern Xeon nach wie vor eine Rennmaus, obwohl schon 4 Jahre alt und damals nur 260 ¤ gekostet. Alleine für die CPU würde ich auf eBay nach wie vor gebraucht ca. den halben Kaufpreis wieder zurück bekommen. Nach 4 Jahren! Früher war eine CPU nach 4 Jahren schlicht Elektroschrott. Intel hat sich ja auch längst von Moore's Law verabschiedet. Es fehlt an der breiten Nachfrage nach diesen schnellen Leistungssteigerungen, wie es diese in der Frühphase der Digitalisierung eben gab.
Das ist aber auch normal. JEDE technische Entwicklung der gesamten Technikgeschichte verlief nach dem selben Schema. In den Anfangsjahren waren die technischen Fortschritte und die Leistungssteigerungen gigantisch und ab einer gewissen Sättigung flachten die Zuwächse immer mehr ab.
Ich prophezeie, dass in Zukunft nicht mehr die letzten Meter bis zum Endkunde der Flaschenhals sein werden, sondern die Backbones dahinter, wenn die Leute tatsächlich vermehrt anfangen sollten zB ihre VDSL Leitungen auch stärker auszulasten. Die Backbones sind ja bisher kolossal überbucht und könnten das gar nicht bedienen.
1 mal bearbeitet, zuletzt am 19.10.17 08:27 durch ermic. -
Re: Anbieterbezeichnung so langsam überholt
Autor: bombinho 19.10.17 - 15:17
Hier liegt ein typischer Fehlschluss vor, dass die Kunden aufgrund von fehlendem Angebot nicht mehr kaufen, laesst nicht darauf schliessen, ob Kunden bei einem dann doch erfolgten Angebot nicht doch kaufen.
Mit dem Argument koennte man auch sagen, wir brauchen keine Wasserleitungen, denn die Menschen frueher haben auch ohne ueberlebt und haetten bei echtem Bedarf auch welche gelegt.
Wie wir heute wissen, haben sie das auch schlussendlich getan ;)
1 mal bearbeitet, zuletzt am 19.10.17 15:18 durch bombinho. -
Re: Anbieterbezeichnung so langsam überholt
Autor: Ovaron 19.10.17 - 21:06
Psy2063 schrieb:
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> man kann 40Gbit/s über so eine Faser
> schicken
Die Provider schalten heuer auch schon 100 Gbit Kanäle transparent durch ihre Netze. 200 Gbit und 200 Gbit sind meines Wissens bereits in der Standardisierung und 500 Gbit in der frühen Vorsondierung.
10 und 40 GBbit sind aber an der Schwelle zum Massenmarkt wo GPON mit 2,5 Gbit sich ja bereits befindet.
> da sehe ich die nächsten 50 Jahre nicht wirklich
> ein Bandbreitenproblem
Das Problem wird eher mal sein dass die Router und Server nicht endlos skalieren. Aber gut möglich dass es bis dahin mehr als 50 Jahre braucht. Schwer zu deuten die Zukunft sie ist.