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Verständnisfrage
Autor: Darioo 06.11.09 - 10:39
--- Zitat ---
Die Foundries sind bei den Strukturbreiten den Prozessorherstellern immer einige Nanometer voraus, TSMC stellt beispielsweise - wenn auch noch mit Problemen - GPUs in 40 nm für AMD und Nvidia her.
--- Zitat Ende ---
Dachte, das wäre eher anders rum, daß TSMC da vorraus ist ?
Warum sollte ATI sonst seine Grafikchips bei TSMC produzieren lassen ? -
Re: Verständnisfrage
Autor: Misel 06.11.09 - 12:26
Am weitesten voraus bei den Herstellungsprozessen sind in der Regel die Prozessorhersteller Intel, AMD und IBM*.
Die Foundries hängen dabei immer ein wenig hinterher. Intel produziert schon seit Jahren 45nm (Core2- und Nehalem-CPUs) und TSMC hat jetzt noch Probleme mit 40nm.
ATI und nVidia stellten nie die Chips direkt her, sondern ließen diese z.B. bei TSMC fertigen, da diese - von den Foundries - wohl die beste Technik hat.
Nun, da AMD/ATI sich aufgesplittet hat, gibt es einen Auftragshersteller, der Chips in einer Qualität herstellen kann, die es bisher so nicht gab. Wenn es tatsächlich ATI-Chips von Global-Foundries hergestellt werden, hat nVidia einen extrem großen Nachteil.
*Aufzählung vermutlich nicht komplett -
Re: Verständnisfrage
Autor: nille02 06.11.09 - 13:39
Misel schrieb:
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> Wenn es tatsächlich ATI-Chips von Global-Foundries hergestellt werden, hat
> nVidia einen extrem großen Nachteil.
Warum das? Sie können ja ihre GPUs auch bei GF Produzieren lassen. Und GF würde sicher nicht nein sagen bei so einem Kunden. -
Re: Verständnisfrage
Autor: nie (Golem.de) 06.11.09 - 13:46
Es heißt ja auch "einige Nanometer" nicht "einen Node" ;)
Als Node bezeichnen die Chiphersteller den nächsten Schritt, der die Fläche des Dies signifikant verkleinert, also beispielsweise den aktuellen Wechsel von 45 zu 32nm. Bei den Foundries sind jetzt 55 und 40nm aktuell, danach kommen 28.
Das liegt vor allem an der Verwendung von Bulk-Silizium-Wafern, die Prozessorhersteller lassen sich die Scheiben für Tricks wie HKMG oder SOI teils eigens fertigen. Das ergibt für eine Foundry aber durch die geringeren Volumina bei höchstmöglicher Flexibilität meistens keinen Sinn.
Nico Ernst
Redaktion Golem.de -
Re: Verständnisfrage
Autor: Misel 06.11.09 - 17:55
nille02 schrieb:
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> Warum das? Sie können ja ihre GPUs auch bei GF Produzieren lassen. Und GF
> würde sicher nicht nein sagen bei so einem Kunden.
Grundsätzlich ja, könnten sie machen und GF würde sich über diesen Kunden auch freuen. Aber ob nVidia wirklich bei der ehemaligen (?) Konkurrenz fertigen lässt, halte ich zumindest für fraglich.