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Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: DD147 18.06.20 - 18:56
Alles andere ist Bullshit!
Amazon zum Beispiel kann in Deutschland nicht die Umsätze/Gewinne machen und die Gewinne nach Amiland oder in Steueroasen verschieben und/oder sich in den Umsatz-Staaten so klein rechnen, das sie keine Steuern zahlen müssen.
Warum die Staaten das erst nach nun über 20 Jahre E-Commerce wirklich angehen ist mir unbegreiflich! -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: schnedan 18.06.20 - 20:24
Was meinst warum Deutschland da als "Exportweltmeister" blockt?
Stell dir mal vor unsere Industrie würde dort Steuern zahlen wo der Umsatz passiert - nicht hier! Außerdem wäre es ein schlechter Tausch gegen die paar wenige % die jetzt für die Internetkonzerne im Gespräch sind. Das wäre dann nämlich die Richtschnur für alles -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: johnripper 18.06.20 - 20:55
Na die Umsatzsteuer funktioniert doch genau so. Es wird sogar der Mehrwert der Handelstransaktion besteuert (Verkaufspris abzgl. Einkaufspreis).
Die Gewinne werden dort besteuert, wo die Leistung die Unt. erfolgt (z.B Management, Marke, Erstellung der immat Vermögenswerte/Unternehmenswert). Und das ist im Fall von Amazon offensichtlich nicht Deutschland.
Wo ist das Problem? -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: Pantsu 18.06.20 - 21:49
Die Frage ist immer: Würde auch nur ein Staat besser haushalten, wenn er dieses Mehr an Steuern hätte?
Ich bin eher dafür, dass man auch den kleinen Leuten mehr Möglichkeiten geben sollte, Steuern zu hinterziehen, dann wäre es gerecht. -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: divStar 18.06.20 - 22:08
Pantsu schrieb:
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> Die Frage ist immer: Würde auch nur ein Staat besser haushalten, wenn er
> dieses Mehr an Steuern hätte?
> Ich bin eher dafür, dass man auch den kleinen Leuten mehr Möglichkeiten
> geben sollte, Steuern zu hinterziehen, dann wäre es gerecht.
Wenn ich mir so die Steuerausgaben Deutschlands ansehe, dann würden sie garantiert nicht besser haushalten. -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: jo-1 19.06.20 - 07:26
schnedan schrieb:
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> Was meinst warum Deutschland da als "Exportweltmeister" blockt?
>
> Stell dir mal vor unsere Industrie würde dort Steuern zahlen wo der Umsatz
> passiert - nicht hier! Außerdem wäre es ein schlechter Tausch gegen die
> paar wenige % die jetzt für die Internetkonzerne im Gespräch sind. Das wäre
> dann nämlich die Richtschnur für alles
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37013/umfrage/ranking-der-top-20-exportlaender-weltweit/
komisch - da sind ja China und USA vorne. -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: chefin 19.06.20 - 07:40
schnedan schrieb:
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> Was meinst warum Deutschland da als "Exportweltmeister" blockt?
>
> Stell dir mal vor unsere Industrie würde dort Steuern zahlen wo der Umsatz
> passiert - nicht hier! Außerdem wäre es ein schlechter Tausch gegen die
> paar wenige % die jetzt für die Internetkonzerne im Gespräch sind. Das wäre
> dann nämlich die Richtschnur für alles
Der Umsatz passiert aber hier. Das Geld wird von Irgendwo nach Deutschland überwiesen. I-Konzerne machen aber ihren Umsatz nicht in der USA. Sondern zb kaufen Werbung in Deutschland für Deutsche, aber erklären, das der Umsatz in Irland gemacht wurde, wo die Steuern kleiner sind.
Digitale Güter haben leider kein Ursprungsland, wie es Materielle haben. Hier sind die Produkte nicht vergleichbar. -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: chefin 19.06.20 - 07:58
johnripper schrieb:
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> Na die Umsatzsteuer funktioniert doch genau so. Es wird sogar der Mehrwert
> der Handelstransaktion besteuert (Verkaufspris abzgl. Einkaufspreis).
>
> Die Gewinne werden dort besteuert, wo die Leistung die Unt. erfolgt (z.B
> Management, Marke, Erstellung der immat Vermögenswerte/Unternehmenswert).
> Und das ist im Fall von Amazon offensichtlich nicht Deutschland.
>
> Wo ist das Problem?
Für Amazon sind diese Steuern keine Steuern die sie zahlen müssen, sondern sie machen nur das Inkasso für den Staat. Umsatzsteuer wird auch gezahlt, wenn der Laden kurz vor der Pleite steht und Milllionenverluste macht.
Hier gehts um Steuern auf Gewinne. Wer Umsatz macht, hat Kosten. Wo die Kosten kleiner sind als der Umsatz, muss der Überschuss versteuert werden. DARUM gehts und nicht um Umsatzsteuer. Umsatzsteuer = MWSt, wird aber erst dann so genannt, wenn dieser durchlaufende Posten beim Endverbraucher angekommen ist. Und beim Gegenrechner mit der Vorsteuer wird die Umsatzsteuer IMMER größer sein als die Vorsteuer. Liegt dran, das wenn ich für 1000 Euro einkaufe und für 1500 Euro verkaufe 190Euro Vorsteuer gegen 285 Euro Umsatzsteuer stehen. Ich muss die Differenz abführen.
Nun könnte man ja meinen das der Staat dann 190Euro verliert. Ne, man muss immer die ganze Kette betrachten. Ich nehme mal ein einfaches Beispiel. Eisenerz zu Eisen, zu Blech, Zu Kotflügel und der geht zum Endverbraucher als Reparatur
- Eisenerz für100Euro aus Schweden netto, 19% Einfuhrsteuer in Deutschland. 19 Euro an Zoll
- Zu Eisen verhütten, für 200Euro verkaufen, 38Euro Umsatzsteuer, 19 Euro abziehen, 19 Euro abführen.
-Zu Blech tiefziehen, für 300 Euro verkaufen, 57Euro Umsatzsteuer, 38Euro Vorsteuer abziehen, 19 Euro abführen.
-Zu Kotflügel schmieden, für 400 Euro verkaufen, 76Euro Umsatzsteuer, 57 Euro Vorsteuer abziehen, 19 Euro abführen.
Endkunde hat 76Euro MWSt auf dem Kassenbon, das sind 4x19 Euro. Genau die Summe die seit der Einfuhr des Erz abgeführt wurde.
Wenn nun alle Unternehmen von der Umsatzsteuer befreit wurden, wird beim Endverkauf an den Kunden 76 Euro abgeführt, da man ja nun keine Vorsteuer abziehen kann. Man erkennt also, das wird einfach nur von einem zum anderen weiter verrechnet, deswegen rechnet kein Unternehmen mit dem bruttopreis. Die Kalkulation muss mit dem Nettopreis hinhauen.
Die Umsatzsteuer bzw MWSt ergibt sich zwangsläufig immer da wo der Endverbraucher sitzt. Da muss man nichts verhandeln, weil zb die Schweizer da garnichts bezahlen in den Läden, eigentlich dann bei der Einfuhr Einfuhrsteuer zahlen müssten, aber unter der Geringfügigkeitsgrenze fliegen oder es verschweigen (Hinterziehen). Für den Supermarkt der an die Schweizer verkauft hat ist das kein ct Verlust, die machen genausoviel Gewinn als würden sie es an einen Deutschen verkaufen und deswegen die MWSt einziehen und ans Finanzamt abführen. -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: Trollversteher 19.06.20 - 08:51
>Stell dir mal vor unsere Industrie würde dort Steuern zahlen wo der Umsatz passiert - nicht hier! Außerdem wäre es ein schlechter Tausch gegen die paar wenige % die jetzt für die Internetkonzerne im Gespräch sind. Das wäre dann nämlich die Richtschnur für alles
Aeh, unsere Konzerne *zahlen* in der Regel dort Steuern, wo der Umsatz passiert - zumindest in den USA ist das so, denn die USA lassen bei sich selbst keine solche Schlupfloecher zu. -
Re: Steuern müssen da bezahlt werden, wo der Umsatz erfolgt.
Autor: Trollversteher 19.06.20 - 08:56
>Die Gewinne werden dort besteuert, wo die Leistung die Unt. erfolgt (z.B Management, Marke, Erstellung der immat Vermögenswerte/Unternehmenswert). Und das ist im Fall von Amazon offensichtlich nicht Deutschland.
Das stimmt nicht ganz - bei materiellen Guetern gibt es ja noch die Importsteuer - aber eine Importsteuer fuer immaterielle Gueter (zB amazon CWS Dienstleistungen) gibt es afaik nicht. Die USA lassen auf ihrem eigenen Markt zB auch nicht solche Steuerfluchtmodelle wie das Ausweichen auf Steueroasen wie Irland oder Luxemburg zu.