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Neubau und Umbenennen der Distribution
Autor: kayozz 02.12.16 - 14:40
> Denn der Neubau und das Umbenennen der entstandenen Distribution sind für Hoster schlicht nicht praktikabel, und das von Garrett aufgezeigte Problem bliebe auch dann bestehen.
Das stimmt, es ist ja nicht so, dass Ubuntu Informationen rausrückt, was alles geändert werden muss, um abgeleitete Werke bereitzustellen. Moment, was ist das??? https://wiki.ubuntu.com/DerivativeDistroHowto
Aber gut, es gibt zwar Informationen darüber, aber das ganze ist vermutlich so zeitaufwändig und komplex, dass sich noch nie jemand da dran getraut hat, oder?
https://distrowatch.com/search.php?ostype=All&category=All&origin=All&basedon=Ubuntu¬basedon=None&desktop=All&architecture=All&package=All&rolling=All&isosize=All&netinstall=All&status=Active
Aber halt: Ubuntu wird wohl kein Interesse haben jemandem bei dem Versuch zu unterstützen:
> Infrastructure Considerations
In the near future (6-8 months), Launchpad will offer infrastructure and support services for derivative distributions. Derivative projects will be able to decide what level of support they would like: services include a presence in Launchpad, distribution management, data storage and backup, bug management and code sharing.
https://wiki.ubuntu.com/DerivativeDistroProcess -
Re: Neubau und Umbenennen der Distribution
Autor: chithanh 02.12.16 - 15:28
Das war auch mein erster Gedanke. Wenn es so schwierig und kompliziert ist, wieso existieren dann Linux Mint & Konsorten überhaupt?
Und selbst wenn, kann der Hoster immer noch ein unmodifiziertes Ubuntu installieren.
Übrigens sind andere Projekte genauso streng oder noch strenger, was die Verwendung ihrer Marke für abgeleitete Produkte angeht.
Debian, Mozilla, usw. erlauben die Verbreitung modifizierter Versionen gar nicht oder nur unter sehr engen Voraussetzungen unter ihrem Namen. -
Re: Neubau und Umbenennen der Distribution
Autor: Seitan-Sushi-Fan 03.12.16 - 15:59
chithanh schrieb:
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> Das war auch mein erster Gedanke. Wenn es so schwierig und kompliziert ist,
> wieso existieren dann Linux Mint & Konsorten überhaupt?
Mint baut Ubuntu nicht neu. Im Gegenteil: Es nutzt Binaries und Repos von Ubuntu selbst.
Ein Ubuntu-basiertes System komplett aus Quelltexten zu bauen, ist schon eine ganze Ecke aufwändiger. Es ist natürlich machbar, aber ob dann auch zu den Preisen, die die OVH-Kunden gerade zahlen, steht auf einem anderen Blatt.
> Und selbst wenn, kann der Hoster immer noch ein unmodifiziertes Ubuntu
> installieren.
Nein. Canonical ist der Meinung ein Copyright ausüben zu können auf Code, der nicht von ihnen geschrieben, bloß von ihnen kompiliert wurde. Damit hat Canonical zunächst versucht OVH zu Lizenzzahlungen zu drängen. Bei Projekten wie Mint ist kein Geld zu holen, also macht Canonical da auch nichts.
Warum Canonical nun davon absieht, ihr angebliches Copyright auf Binaries durchzusetzen, ist jetzt nur spekulativ (ich denke, weil das Gericht dann feststellen würde, dass die Policy nicht gültig ist). Jedenfalls ist jetzt das Markenrecht als Plan B herangezogen worden. -
Re: Neubau und Umbenennen der Distribution
Autor: chefin 05.12.16 - 11:40
Falsch, der Code ist frei, nur der Namen nicht.
Den Code nutzen aber einfach nicht Ubuntu dazu sagen würde völlig reichen.
Auch den Code nutzen ohne etwas zu ändern und Ubuntu dazu sagen ist erlaubt.
Nicht erlaubt ist: etwas ändern, es Ubuntu zu nennen und bei Problemen anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wenn ich etwas ändere trage ICH die Verantwortung dafür. Und das muss man klar rausstellen.
Die 2 Dollar die man da zahlen muss, sind eben die Kosten für Anpassung. Wobei ich mir auch denke: wenn jemand in der Lage ist für Clouddienste Anpassungen vorzunehmen, dann sollte er auch in der Lage sein, ein OS neu zu compilieren unter eigenem Namen. Wir reden schliesslich nicht über irgendeinen Desktop zuhause sondern über eine Firma die Geld damit verdienen will.