-
Definitiv Schuld der Callcenter
Autor: klodeckel1990 27.01.17 - 18:30
Ich habe selber 2 Jahre in einem Callcenter gearbeitet. Im Auftrag der Telekom telefoniert man eine Liste von Kunden ab, welche teurere Tarife angedreht werden sollen. Suggeriert wird das die Kosten ja sowieso schon in dem Rahmen liegen und man dadurch ja sparen kann. Unterschwellig wird eine Combikarte als Treuegeschenk mitgeliefert auf dieser UNBEGRENZTES Datenvolumen geben soll. Der Kunde wird so lange belallt bis die Bandaufnahme am Ende des Gesprächs gar nicht mehr zugehört wird, in dieser wird nämlich die Combikarte erwähnt und der Kunde muss es bejahen.
Wenn die Telekom dann mal zu Besuch kommt für einen Kontrolltag, telefonieren alle ganz brav und machen keine Abschlüsse.
Teamleiter ermutigen einem zu diesem Vorgehen und geben noch korrupte Tipps :) -
Re: Definitiv Schuld der Callcenter
Autor: SmilingStar 28.01.17 - 11:53
klodeckel1990 schrieb:
--------------------------------------------------------------------------------
> Ich habe selber 2 Jahre in einem Callcenter gearbeitet. Im Auftrag der
> Telekom telefoniert man eine Liste von Kunden ab, welche teurere Tarife
> angedreht werden sollen. Suggeriert wird das die Kosten ja sowieso schon in
> dem Rahmen liegen und man dadurch ja sparen kann. Unterschwellig wird eine
> Combikarte als Treuegeschenk mitgeliefert auf dieser UNBEGRENZTES
> Datenvolumen geben soll. Der Kunde wird so lange belallt bis die
> Bandaufnahme am Ende des Gesprächs gar nicht mehr zugehört wird, in dieser
> wird nämlich die Combikarte erwähnt und der Kunde muss es bejahen.
>
> Wenn die Telekom dann mal zu Besuch kommt für einen Kontrolltag,
> telefonieren alle ganz brav und machen keine Abschlüsse.
>
> Teamleiter ermutigen einem zu diesem Vorgehen und geben noch korrupte Tipps
> :)
D.h. du hast bewusst und vorsätzlich Gelogen, um die von deinem Teamleiter/dem Call Center-Dienstleister geforderten Absatzzahlen zu bringen?! Ich weiß nicht, ob ich dich dafür nun verachten oder loben sollte, weil du so ehrlich bist.
Nun ja, nicht ohne Grund haben solche Call-Center, die nur nach Stückzahl und ohne jede Unternehmensbindung arbeiten, einen schlechten Ruf und hohe Personalfluktuation. Vormittags Telekom, Nachmittags Vodafone und am nächsten Tag Telefonica oder Strom von Eon..
Aber unabhängig von solchen Maschen, selbst wenn du deine Opfer bis zum erbrechen zu gelallt hast, die hübsche Aufnahme dient nur als Nachweis der Zustimmung des Endkunden zum Vertragsabschluss und für die Abrechnung des Call Centers mit dem Auftragsgeber.
Danach erhält der Endkunde immer noch seine schriftliche Bestätigung, mindestens aber die Widerrufsbelehrung. Neben solchen Geschäftspraktiken dürfte das Problem auch darin liegen, dass die Endkunden ihre schriftliche Bestätigung und Widerrufsbelehrung nicht lesen.
Einfach den ungewollten Vertrag mittels nachweisbar zugestellten Widerruf annullieren und der "Schwindel-Aufwand" war für den Hintern. Wozu man da auch noch die Hilfe einer Verbraucherzentrale braucht, ist mir nicht ganz klar - außer man wacht erst nach 6 Monaten auf. -
Re: Definitiv Schuld der Callcenter
Autor: Trockenobst 29.01.17 - 11:59
SmilingStar schrieb:
--------------------------------------------------------------------------------
> Einfach den ungewollten Vertrag mittels nachweisbar zugestellten Widerruf
> annullieren und der "Schwindel-Aufwand" war für den Hintern. Wozu man da
> auch noch die Hilfe einer Verbraucherzentrale braucht, ist mir nicht ganz
> klar - außer man wacht erst nach 6 Monaten auf.
Ich habe nachdem ich jetzt einen 1 Jahres Tarif von einem DSL Anbieter hatte, und der Vertrag sauber lief, gleich online die Kündigung eingestellt.
1 Tag später bekomme ich einen Anruf warum ich denn gekündigt habe. Ich habe gesagt, dass sie mich in einem Jahr früh anrufen werden um neue Konditionen zu verhandeln. Es war ihr dann deutlich anzumerken, dass ich den einen Trick benutzt habe gegen sie nichts machen kann: die Kündigung aussprechen. Da ich bereits in der Kündigung bin, liegt der Ball jetzt bei denen und nicht bei mir :)
Grundsätzlich habe ich gelernt wie man gut kündigt und für die meisten Sachen habe ich die Kündigungsfristen -2 Wochen in einem eigenen Kalender. Da habe ich mich eben in der Vergangenheit ein paar mal gut verbrannt.
Einmal kam ich mit Formschreiben nicht aus einer Versicherung heraus. Die haben jeden Trick versucht. 1x dieser Vertrag ist gar nicht zu kündigen (!Really) und 1x sie wären nicht zuständig. Also für ¤¤ den Gerichtsvollzieher bemüht der hat das Ding direkt an den zuständigen Vertreter der Geschäftsführung zu tragen und die Unterschrift zu holen. Die haben dann das Kündigungsschreiben akzeptiert, aber nicht die Kündigung selbst. Also habe ich nachdem die 2 Wochen keine Bestätigung schicken wollten, den Versicherungsobmann in Berlin bemüht.
Nach sechs Wochen(!) kam dann von einer ganz anderen Abteilung ein widerlicher "Wir haben den Vertrag mit Jahresdauer auf Kulanz(!!!!) zum nächsten 1. gekündigt. " Klar, Kulanz! ihr F***er!
Überall Schweinepriester. Wenn man das Anzeichen für das Ende des Kapitalismus sucht, dort ist es, an den Rändern. Da stinkt es, da geht es schon um alles.