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Nicht per se böse
Autor: fool 05.03.12 - 15:50
Selbstverständlich nicht.
Auch die Entdeckung der Kernspaltung war nicht per se böse, auch eine Messersammlung im Keller ist nicht per se böse.
Es muss sich eben nur jeder selbst entscheiden, wie groß das Missbrauchsrisiko ist, wie weit man einem Unternehmen wie Google mit den Daten vertraut, oder als wie wahrscheinlich man es einstuft dass sie dann auch tatsächlich missbraucht werden und eben nicht nur zur Verbesserung der eigenen Sucherfahrung verwendet werden. Diese Einschätzung wird von Person zu Person unterschiedlich ausfallen, freilich tut sich Google keinen Gefallen damit, wenn die Datenschutzrichtlinien plötzlich ohne Widerspruchsmöglichkeit so geändert werden dass sie nichtmal mehr legal sind. -
Re: Nicht per se böse
Autor: Mode2 05.03.12 - 16:02
fool schrieb:
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> Selbstverständlich nicht.
>
> Auch die Entdeckung der Kernspaltung war nicht per se böse, auch eine
> Messersammlung im Keller ist nicht per se böse.
>
> Es muss sich eben nur jeder selbst entscheiden, wie groß das
> Missbrauchsrisiko ist, wie weit man einem Unternehmen wie Google mit den
> Daten vertraut, oder als wie wahrscheinlich man es einstuft dass sie dann
> auch tatsächlich missbraucht werden und eben nicht nur zur Verbesserung der
> eigenen Sucherfahrung verwendet werden. Diese Einschätzung wird von Person
> zu Person unterschiedlich ausfallen, freilich tut sich Google keinen
> Gefallen damit, wenn die Datenschutzrichtlinien plötzlich ohne
> Widerspruchsmöglichkeit so geändert werden dass sie nichtmal mehr legal
> sind.
>>>
Sehr schön gesagt .. i agree :) -
Re: Nicht per se böse
Autor: Muhaha 05.03.12 - 16:03
fool schrieb:
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> Selbstverständlich nicht.
>
> Auch die Entdeckung der Kernspaltung war nicht per se böse, auch eine
> Messersammlung im Keller ist nicht per se böse.
Richtig. Deswegen sollte man immer vorsichtiger sein, je größer das Mißbrauchspotential ist.
Eine Messersammlung im Keller schadet im Extremfall nur ein paar Dutzend Menschen, die Kernspaltung gefährdet Abermilliarden Menschen weltweit über Jahrhunderte und amoklaufende Nano-Maschinen, die alles in "Grey Goo" verwandeln können, gefährden die Existenz jeglichen Lebens. -
ABER
Autor: miauwww 05.03.12 - 18:27
fool schrieb:
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> Selbstverständlich nicht.
>
> Auch die Entdeckung der Kernspaltung war nicht per se böse, auch eine
> Messersammlung im Keller ist nicht per se böse.
>
> Es muss sich eben nur jeder selbst entscheiden, wie groß das
> Missbrauchsrisiko ist, wie weit man einem Unternehmen wie Google mit den
> Daten vertraut, oder als wie wahrscheinlich man es einstuft dass sie dann
> auch tatsächlich missbraucht werden und eben nicht nur zur Verbesserung der
> eigenen Sucherfahrung verwendet werden. Diese Einschätzung wird von Person
> zu Person unterschiedlich ausfallen, freilich tut sich Google keinen
> Gefallen damit, wenn die Datenschutzrichtlinien plötzlich ohne
> Widerspruchsmöglichkeit so geändert werden dass sie nichtmal mehr legal
> sind.
ABER: nicht jeder kann das einschätzen, und kann es also auch nicht sinnvoll "selbst entscheiden"! Und deswegen ist die Vorsicht in Form allgemeiner strenger Datenschutzrichtlinien der richtige Weg. -
Re: ABER
Autor: fool 06.03.12 - 16:20
miauwww schrieb:
> ABER: nicht jeder kann das einschätzen, und kann es also auch nicht
> sinnvoll "selbst entscheiden"! Und deswegen ist die Vorsicht in Form
> allgemeiner strenger Datenschutzrichtlinien der richtige Weg.
Darauf wollte ich eigentlich hinaus - wer die Auswirkungen im Detail nicht so genau abschätzen kann, wird sinnvollerweise versuchen auf der sicheren Seite zu bleiben, indem der worst case angenommen wird, sprich: Google ist böse. -
Re: ABER
Autor: rabatz 08.03.12 - 21:53
Das ist aber die Umkehr der Unschuldsvermutung. Nur weil jemand die Möglichkeit hat etwas Böses zu tun ist er noch nicht Böse, solange er es nicht zumindest versucht hat.
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Re: ABER
Autor: Der Held vom Erdbeerfeld 09.03.12 - 16:07
rabatz schrieb:
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> Das ist aber die Umkehr der Unschuldsvermutung. Nur weil
> jemand die Möglichkeit hat etwas Böses zu tun ist er noch
> nicht Böse, solange er es nicht zumindest versucht hat.
Ein überspitztes Beispiel: Du darfst kein kernwaffentaugliches Material besitzen, unabhängig davon, ob Du damit Kernwaffen bauen möchtest oder nicht. Egal, ob Du bei der Produktion höchste Vorsicht walten lässt oder nicht. Egal, ob Du sie anwenden würdest oder nicht.
Gehst Du deshalb los und verklagst den bundesdeutschen Staat, weil er Dir in ehrenrühriger Weise Inkompetenz, Fahrlässigkeit oder sogar massenmörderische Absichten unterstellt?
Führerscheinpflicht, Waffengesetze und alle erdenklichen anderen Bestimmungen zum Schutze der Allgemeinheit oder bestimmter Gruppen kratzen auch nicht an der Unschuldsvermutung. Sie regulieren potentielle Gefahren.
Wenn Google durch seine Möglichkeiten oder sein Vorgehen die Allgemeinheit in irgend einer Form gefährdet, ist es unerheblich, ob sie das tun wollen oder es tun würden. Sie dürfen die Möglichkeit nicht haben, nicht entsprechend vorgehen oder sich zumindest entsprechender Kontrolle unterwerfen.
Und wo der Staat seine Fürsorgepflicht vernachlässigt, ist der engagierte Bürger gefragt, der für sich, für von ihm/ihr Abhängige (z.B. Kinder) und eventuell auch für die Allgemeinheit mögliche Bedrohungen im Auge behält. Zwischen Achtlosigkeit und einer Hexenjagd gibt es genug gesunde Zwischenschritte.