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Ich verstehe diese Andeutungen nicht wirklich
Autor: Anonymer Nutzer 28.04.16 - 13:19
Ich blicke da nicht so wirklich durch was diese Andeutungen sollen,
auch nicht nach der Lektüre seines Blog-Eintrages.
Alles eindeutig uneindeutig.
Ich finde es schade dass der (Mitbe-)Gründer geht.
Das ist zwar an sich zwar normal, aber trotzdem.
Innerhalb des Unternehmens hätte er auch auch weiterhin einiges Positives ausrichten können, aber wahrscheinlich ist er mental nicht im klassischen Sinne unternehmerisch ausgerichtet.
Als Technik-Chef ist man zudem eher verantwortlich für die Umsetzung und technische Weiterentwicklung als für die strategische Ausrichtung des Unternehmens und eher gar nicht verantwortlich für vertriebliche/kommerzielle Angelegenheiten.
Gerade als der geistig-moralische Unternehmens-Vater ist das eine äußerst schwierige Position wenn man dann in der Praxis sieht wie andere Menschen einen bestimmenden Einfluss auf das Heranwachsen und die Herausbildung der "Persönlichkeit" seines (geistigen) Kindes nehmen.
Das ist sehr sehr schwer.
Das ist so, als ob man sein eigenes Kind zur Adoption freigegeben hat
- und mit den Adoptiv-Eltern in einem gemeinsamen Haushalt lebt
und mit ansehen muss wie die Adoptiv-Eltern das Sagen über den Zögling haben.
Der eigene Einfluss ist zwar noch weiterhin vorhanden
und wird von den Adoptiv-Eltern geschätzt,
letztlich ist der eigene Einfluss aber nicht durchsetzungsfähig
und der eigentliche Vater gerät zunehmend in eine Rolle als geduldeter Stiefonkel.
Das wirkt sich dann in der Praxis so aus,
dass so eine Gründer-Person dann in dem vom ihm gegründeten Unternehmen
zusehends zu einem groben Störfaktor wird in der alltäglichen Arbeit
und die sich zusehends hemmend auf die Weiterentwicklung
und die Zukunftsperspektiven eines Unternehmens auswirkt.
Dann gibt es Knatsch und plötzlich steht das ursprüngliche Genie alleine da
und alle fühlen sich unwohl weil sie sich zwar alle mögen
aber sich dann trotzdem irgendwie gegenseitig im Wege stehen.
So was resultiert dann in Unwohlsein auf allen Ebenen.
Wenn also Frank Karlitschek einerseits nun seine komplette unternehmerische Verantwortung aufgibt und sich von nun an als Externer (voll ?) der Community widmet, dann ist der Konflikt gelöst.
Fragt sich ob Frank weiterhin seine Anteile an der ownCloud Inc. hält.
Aber ich denke dass er diese behalten (sollte),
denn davon kann er ja seinen Lebensunterhalt bestreiten (?).
Frank Karlitschek weist in seinem Blog explizit auf die ownCloud Community hin.
Ganz speziell hebt Frank darauf ab wie wichtig die Community für ownCloud ist
und dass diese erhebliche Beiträge zu der Entwicklung von ownCloud leistet:
1000 Community-Mitglieder haben über die letzten 6 Jahre Beiträge zur ownCloud beigesteuert. Das ist ja nun schon mal recht erheblich.
Vielleicht gibt es ein Übernahme-Angebot für die ownCloud Inc.,
das wäre ja durchaus denkbar. Interessenten dürfte es sicherlich einige geben.
Eine Übernahme durch ein anderes,
(großes und rein kommerziell getriebenes) Unternehmen (z.B. die Telekom)
wäre wohl ein recht Konflikt-reiches Thema an dem Frank sich reiben würde.
Denn dann hätte er gar nichts mehr zu sagen
(außer gute technische Vorschläge zu bringen)
sondern wäre nur noch ein ausführendes Organ
das sich den Eigentümern zu beugen hätte.
Der Verkauf des Unternehmens, der berühmte "Exit" sozusagen,
hat oft zur Folge dass der ursprüngliche Gründer das Unternehmen verlässt
und sozusagen "den Weg freimacht".
Und evtl. weiterhin als Berater zur Verfügung steht.
Und genau das ist oft auch sinnvoll.
Ich persönlich finde ownCloud super, obwohl ich es nur mal kurz installiert hatte.
Eigentlich war mein Plan es auf einem Ubuntu-Server für eigene, private Zwecke zu betreiben. Mal sehen.
Frank stellt in seinem Blog auch die Frage, wem ownCloud eigentlich "gehört".
Und wem eigentlich die Community "gehört".
Vielleicht steht ein Fork von ownCloud an ?
ownCloud geht (z.B.) an die Telekom
und Frank macht mir der Community an einem Fork-Projekt weiter?
So a la Plex und Kodi ... ?
Wird spannend.
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Re: Ich verstehe diese Andeutungen nicht wirklich
Autor: M.P. 29.04.16 - 09:36
cicero schrieb:
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> Als Technik-Chef ist man zudem eher verantwortlich für die Umsetzung und
> technische Weiterentwicklung als für die strategische Ausrichtung des
> Unternehmens und eher gar nicht verantwortlich für
> vertriebliche/kommerzielle Angelegenheiten.
Bei dem Satz muss ich schlucken. Ist in ähnlicher Form auch immer ein dankbares Argument für Ingenieure, die in der Rüstungsindustrie arbeiten...
Das er da nur geringste Andeutungen macht, liegt wahrscheinlich an der Furcht vor rechtlichen Konsequenzen, wenn er zu sehr ins Detail geht....
2 mal bearbeitet, zuletzt am 29.04.16 09:38 durch M.P..