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Master of Sciene Hacking...
Autor: User_x 14.01.19 - 23:25
Was lernt man eigentlich in so einem Fach? Die richtige Anwendung von Hacker-Tools oder das richtige deuten vom Quelltext um darin Sicherheitslücken aufzufinden oder einfach: Wie installiere ich den Bundes-Trojaner?
Ich kann mir das alles nicht so richtig vorstellen, weil eigentlich lernt man ja nur etwas zu infiltrieren oder kaputt zu machen, wenn man den ursprünglichen Wert lernt wie etwas funktioniert. Deshalb kann ich mir so einen Bereich nur als Fortbildungsmaßnahme zum bestehenden Fachwissen vorstellen. Und mit dem Fachwissen selbst ohne diesen "Zusatz" findet man eigentlich recht gut unterschlupf in der freien Wirtschaft für weitaus mehr Geld.
Dabei hat ja die Wirtschaft schon Schwierigkeiten mit dem Fachkräftemangel. Oder ist es so zu verstehen, dass man jetzt von Staatswegen viel schneller einen Titel bekommt und gar nicht erst den steinigen Weg der Privatwirtschaft gehen muss?
BWL ist ja auch höherwertig als das Studienfach Public Management, oder?
2 mal bearbeitet, zuletzt am 14.01.19 23:27 durch User_x. -
Re: Master of Sciene Hacking...
Autor: thehaggy 15.01.19 - 07:50
Ich habe mir nicht genau angeschaut was dieser Studiengang genau beinhaltet, aber es gibt ja schon länger vergleichbares.
Die "zivilen" Studiengänge beinhalten von Software Entwicklung über Betriebssysteme hin zu Netzwerken die gleiche Basis wie der "normale" Informatik Abschluss. Einzig der Fokus ist ein leicht anderer. Die Beispiele sind natürlich alle so bekannt das sie bereits behoben sind. Buffer overflow in Eingabefeldern wäre so eines. Inklusive wie sowas genutzt werden kann um Programmabläufe zu verändern. Welche Verteidigungstechnologien und Techniken existieren. Eines von vielen Themen die auch der "normale" Informatiker in seinem Studium sehen kann.
Die Leute sehen hier nur Bundeswehr und BND und erwarten als Ziel die fiesesten Hacker der Nation, aber es lernt sich eben auch hier die defensive besser in der offensive. So wie in den Studiengängen die bereits existieren. -
Re: Master of Sciene Hacking...
Autor: V1p3r 15.01.19 - 07:55
Ich kenne die Inhalte des Studiengangs auch nicht, aber ich würde vermuten, dass man dort die Systeme bis aufs kleine Detail kennen lernt.
Es gibt ja nicht nur die bösen "hacker" die alles zerstören wollen. Es gibt auch die Leute, die gezielt ein System angreifen (im Guten), um Systemlücken offen zu legen und das Unternehmen darauf hinzuweisen, dass es Lücken gibt.
Aber um diese Lücken heraus zu finden, muss man auf seinem Gebiet ziemlich gut sein, denn "hacker" die es gezielt auf ein Unternehmen absehen, gehen schon etwas rabiater vor und nehmen auch keine Rücksicht auf Verluste.
Also denke ich, dass die Studenten in diesen Studiengang, alle laufenden Systeme bis aufs kleinste Detail kennen lernen, ipV6 Vernetzung, Vernetzung generell, und natürlich auch, wie man Tools nutzt und wie man gewisse Dateien ausliest.
VG -
Re: Master of Sciene Hacking...
Autor: Der Kewle 15.01.19 - 08:23
Die Ruhruni Bochum bietet einen Studiengang für IT-Sicherheit an. Im Lehrplan finden sich u.A. Kryptographie, Netzsicherheit und Rechnerarchitekturen. Ich glaube nicht, dass dieser Studiengang hier viel praxisreicher ist, als einer an einer normalen Universität.
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Re: Master of Sciene Hacking...
Autor: DanielSchmalen 15.01.19 - 09:22
Es wird da wohl fokussiert um die Tätigkeiten eines Pen Testers gehen, egal ob White, Red oder Black Hat. Wobei man bei Black Hats wohl kaum von Pen Testern sprechen kann.
Im großen und ganzen ist es wichtig die wichtigsten Techniken zu erlernen, um Systeme zu analysieren. Bspw:
Hat das System ein Frontend? Ist das web-basiert? Liegt da eine Datenbank hinter? Von da aus kannst du direkt mal anfangen die Webseite zu testen mit gängigen Angriffen und schauen ob SQL Injections funktionieren. Möglicherweise funktioniert sogar der Root Account noch ohne besondere Sicherung?
Also es gibt wirklich viel Inhalt für einen solchen Studiengang und die genaueren Details würden mich auch interessieren. Ich hab zwar schon einen Master, aber ein 2. tut ja auch nicht weh :p
1 mal bearbeitet, zuletzt am 15.01.19 09:22 durch DanielSchmalen. -
Re: Master of Sciene Hacking...
Autor: User_x 15.01.19 - 22:57
Das, was du beschreibst, setzten doch andere Bereiche eh voraus?
Also vermittelt man entweder gutes Wissen, was andere in der Privatwirtschaft definitiv besser vergüten und diese Personen direkt von der Uni abwerben oder man vermittelt Grundwissen die für die Privatwirtschaft nicht ausreichen aber für den Staat gerade noch so genügen?
Hat der Staat dann gutes Personal oder ist dann sogar dieser Bildungsweg ein Sprungbrett dank der übergreifenden Basics für weiteren Aufbau und erfolgreichen Start in die Privatwirtschaft? Immerhin liefert die Privatwirtschaft diese ganzen angreifbaren Produkte.