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Bedingungen des Verkaufs?
Autor: L_Starkiller 23.11.20 - 15:19
Ich finde vollkommen plausibel, dass die Deutsche Post den Teil mit den Streetscootern verkaufen will, um sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Gar nicht plausibel finde ich, dass niemand dieses Unternehmen kaufen will.
Das liegt an den vielen offenen Fragen:
- wie viel Geld verlangt die Post dafür?
- wie ist die ökonomische Bilanz?
- wie sind die Prognosen für zukünftige Absätze?
Schade, dass heutiger Journalismus solche sich geradezu aufdrängenden Fragen nicht mehr recherchiert und dann in der Berichterstattung abdeckt. Vielfach, so mein Eindruck, wird die Recherche in die Foren ausgelagert. Weiß hier jemand mehr? -
Re: Bedingungen des Verkaufs?
Autor: masel99 24.11.20 - 09:22
L_Starkiller schrieb:
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> Ich finde vollkommen plausibel, dass die Deutsche Post den Teil mit den
> Streetscootern verkaufen will, um sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren.
> Gar nicht plausibel finde ich, dass niemand dieses Unternehmen kaufen will.
Die Deutsche Post will es verkaufen weil sich kein Partner findet der entsprechend Bedarf sieht und Investieren will bzw. es (absehbar) genug Konkurrenz gibt. Die sind trotz "basic" Bauweise deutlich zu teuer. Da schlagen die Skaleneffekte (Economies of Scale) der größeren Hersteller gnadenlos zu.
> Das liegt an den vielen offenen Fragen:
> - wie viel Geld verlangt die Post dafür?
Post-Chef Frank Appel (bzw. einzelne Analysten") fabulierte Juni 2018 von Milliarden ¤ die Streetscooter wert sei.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Streetscooter-koennte-Milliarden-wert-sein-article20495494.html
> - wie ist die ökonomische Bilanz?
Deutlich negativ. Streetscooter war noch nie profitabel und die Gesamtverluste belaufen sich wohl inkl. Abschreibung durch die Schließung der mehr als 500 Mio ¤.
> - wie sind die Prognosen für zukünftige Absätze?
Absehbar gering, der Deutschen Post ist es über Jahre nicht gelungen genug Abnehmer zu finden um wirklich eine Massenproduktion zu starten. Mehr als 80% der Produktion und auch die am Ende produzierten gingen an die Post selbst (die waren ja praktisch für die Post konstruiert) und wollte dann mit den noch nicht belieferten Kunden "Gespräche in Bezug auf die Vertragserfüllung" führen (auf deutsch: sich aus den Verträgen rauskaufen).
https://rp-online.de/post-zieht-bei-streetscooter-den-stecker-mehr-als-500-millionen-euro-sind-weg_aid-49275667 -
Re: Bedingungen des Verkaufs?
Autor: L_Starkiller 24.11.20 - 11:13
Danke. Wenn man das noch in ein paar schöne Absätze verpackt, würde der Journalismus etwas hinzugewinnen.