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Autonome Systeme
Autor: Juge 08.10.14 - 10:44
Kennt ihr die "Wissenschaftsmagazine" aus den 50er und 60ern? Da waren immer tolle Geschichten drin, inkl. schöner Bilder von riesigen Eisenbahnen, fahrenden Städten, atomgetriebenen Flugautos und natürlich div. Gebäude auf entfernten Gestirnen. Gemein hatten all die Geschichten und Illustrationen, dass man sie wirklich für die Zukunft hielt. Man war überzeugt, beflügelt durch Fortschritte in der Wissenschaft. Heute lächeln wir über die Naivität und bestaunen die Artikel von damals.
Und so ist es auch mit den Robotern, die "jetzt bald" den Planeten überfluten werden, den Möglichkeiten der "Drohnen", die in aller Munde sind - und insbesondere das autonome Auto, welches quasi schon einsatzbereit in der Garage von Google steht.
Die Wirklichkeit blenden wir dabei geschickt aus: Handys, die uns nicht verstehen, Navis, die von gesperrten Straßen wissen - und uns direkt hinführen. Fernlichtassistenten, die ständig an- (bei Gegenverkehr) und aus (bei freier Strecke) gehen, Saugroboter, die mit einem Staugsauger geleert werden müssen und selbstfahrende Autos, die bei Trockenheit und Sonnenschein auf einer fabrikneuen Straße mit perfekter Seitenmarkierung mit der Hilfe son sündhaft teuren, ultra genauen Straßenkarten umherfahren, aber ein Stück Zeitungspapier als Hindernis interpretieren und eine Vollbremsung machen (an dem winkenden Polizisten aber ignorant vorbei düsen).
Ich finde es toll, wie heute alle von Gadgets träumen und realistische Kritiker für blind halten. So muss es meinem Opa gegangen sein, wenn er im Wirtshaus Zweifel an der Hyperschallraketen-U-Bahn geäußert hat.
Also: Mein Auto versteht mich. Wenn ich sage "Te-le-fon" - Piep - "anrufen Jan Günther - Piep - "Hän-di", dann klappt das. Und einige - gerade IT-ferne Mitfahrer - finden das sehr intelligent, derweil ich über die Überbewertung solcher Systeme nur innerlich mit dem Kopf wackeln kann.
"Jan Günther anrufen" versteht man Kugi schon nicht mehr.
2 mal bearbeitet, zuletzt am 08.10.14 10:47 durch Juge.