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Höhere Latenz bei TCP
Autor: delphi 17.07.17 - 13:00
Ich benutze seit ca. einem Jahr DNS über TLS (RFC 7858). Meine persönliche Erfahrung dazu: Signifikant höhere Latenz, und deutlich mehr Verbindungsprobleme insbesondere bei schmalbandigen/wackligen Verbindungen im Mobilfunknetz. Bei HTTP/2 werden diese Probleme sicher nicht weggehen, weil das ja letztlich genauso auf TCP beruht.
DNS über DTLS (RFC 8094) würde ich auch gerne mal ausprobieren, aber davon scheint es bislang leider keine Implementierung zu geben. :/ -
Re: Höhere Latenz bei TCP
Autor: ikhaya 17.07.17 - 13:30
Da wäre doch DNS über QUIC vielleicht besser geeignet, da eher UDP ähnlich.
(draft-huitema-quic-dnsoquic) -
Re: Höhere Latenz bei TCP
Autor: Walter Plinge 17.07.17 - 14:41
Die Probleme dürften aber nur bedingt an TCP liegen (das ja eher besser gegen Paketverlust abgesichert ist als UDP). Hier kommen eher Implementierungsprobleme zum Tragen (siehe RFC 7858, Abschnitt 3.4) , die durch das jeweils notwendige TLS-Handshake noch verschärft werden.
Sowas wird bei einer kompletten Neuentwicklung wie DNS über HTTP/2 natürlich keine Rolle spielen. -
Re: Höhere Latenz bei TCP
Autor: jak 17.07.17 - 15:35
Die Latenz ist ja an sich nur ein Problem beim Verbindungsaufbau, ist der Handshake durch, ist das doch kein Problem mehr. Generell ist wohl davon auszugehen, dass ein System für DNS/HTTPS eine einzige Verbindung benutzt, womit das Problem gelöst wäre.
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Re: Höhere Latenz bei TCP
Autor: ikhaya 17.07.17 - 16:51
Man soll bei DNS über tCP die Verbindung offen lassen können und dann alles durchschieben was man braucht und der DNS Server antwortet sobald er eine Info hat, Reihenfolge wird dabei nicht zwingend eingehalten.
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Re: Höhere Latenz bei TCP
Autor: delphi 19.07.17 - 11:59
Walter Plinge schrieb:
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> Die Probleme dürften aber nur bedingt an TCP liegen (das ja eher besser
> gegen Paketverlust abgesichert ist als UDP). Hier kommen eher
> Implementierungsprobleme zum Tragen (siehe RFC 7858, Abschnitt 3.4) , die
> durch das jeweils notwendige TLS-Handshake noch verschärft werden.
Danke für den Hinweis.
Die Implementierung, die ich benutze ("stubby", Teil von "getdns"), hat da nen ziemlich bescheuerte Default-Wert für den idle_timeout (10 Sekunden - d.h. wenn man 10 Sekunden lang keine DNS-Abfrage gemacht hat, schließt stubby die TLS-Verbindung). Wenn man den Wert auf "einige Minuten" hochdreht, steigt die Schwuppdizität spürbar.
https://getdnsapi.net/blog/dns-privacy-daemon-stubby/
Trotzdem würde ich DTLS bevorzugen, weil das z.B. auf meinem Laptop, der mehrmals am Tag zwischen LAN, WLAN und (oft wackeligem) Mobilfunk wechselt, deutlich unproblematischer funktionieren dürfte.
Ich habe den Wert bei mir