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Angst hat c't aber schon, oder?
Autor: Tiberius Kirk 29.05.06 - 17:57
Wenn ich lese:
> Dieser Inhalt und sämtliche dazugehörigen Artikel wurden parallel
> produktionsreif gemacht, sodass wir die Entscheidung jederzeit hätten
> revidieren können. De facto hat Microsoft keinerlei Versuch
> unternommen, auf die Berichterstattung Einfluss zu nehmen", so der
> c't-Chefredakteur abschließend.
...frage ich mich, warum dieser Aufwand getrieben wurde? Offenbar hatte man es für notwendig erachtet, sich abzusichern, falls MS dazwischenhaut und irgendwas verbietet. Da anzunehmen, es sei keine Beeinflussung erfolgt, halte ich für gewagt.
fürchtet
Tiberius
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Re: Angst hat c't aber schon, oder?
Autor: Tilman 29.05.06 - 19:43
Tiberius Kirk schrieb:
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> ...frage ich mich, warum dieser Aufwand getrieben
> wurde? Offenbar hatte man es für notwendig
> erachtet, sich abzusichern, falls MS
> dazwischenhaut und irgendwas verbietet. Da
> anzunehmen, es sei keine Beeinflussung erfolgt,
> halte ich für gewagt.
Nun. Man koennte annehmen das c't halbwegs integer ist.
Allerdings ist anzunehmen das der Redakteur sich bemueht hat nicht all zu sehr auf die Kacke zu hauen.
Das C't sich vorbehalten hat auf den Artikel zu verzichten falls M$ einpfuscht finde ich schon mal ganz nett.
Zumal M$ damit rechnen musste das c't das dann auch geschrieben haette.
Der Druck war also nicht einseitig.
C't ist an sich schon dafuer bekannt das sie sich wehren koennen. -
Re: Angst hat c't aber schon, oder?
Autor: Günter Frhr. v. Gravenreuth 30.05.06 - 20:31
>
> ...frage ich mich, warum dieser Aufwand getrieben
> wurde? Offenbar hatte man es für notwendig
> erachtet, sich abzusichern, falls MS
> dazwischenhaut und irgendwas verbietet. Da
> anzunehmen, es sei keine Beeinflussung erfolgt,
> halte ich für gewagt.
>
>
*grins*
Mit freundlichen Grüßen
Günter Frhr.v.Gravenreuth
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Re: Angst hat c't aber schon, oder?
Autor: darthflo 30.05.06 - 22:47
Tiberius Kirk schrieb:
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> ...frage ich mich, warum dieser Aufwand getrieben
> wurde? Offenbar hatte man es für notwendig
> erachtet, sich abzusichern, falls MS
> dazwischenhaut und irgendwas verbietet. Da
> anzunehmen, es sei keine Beeinflussung erfolgt,
> halte ich für gewagt.
>
Es gab ja sogar vom "heise verlag" selbst die Aussage, dass der Vertrag juristischer Overkill sei. Vor einen derartigen Vertrag gestellt gibt's dann wohl drei Möglichkeiten für den Verlag:
1. Vertrag? Nein danke.
Der Verlag lehnt es ab, Office auf die CD zu packen, ein Bericht über das Program könnte, muss aber nicht, im Heft landen. Wenn es sich beim Verlag um den Herausgeber diverser eingeBILDeten Schmierblätter handelt, wird das ganze als riesige Katastrophe und Zensur seitens MS abgehandelt, ansonsten steht im Bericht über Office und/oder dem Editioral ne Bemerkung.
Folgen:
+ Verlag signalisiert MS ein "wir haben sowas nicht nötig"
- Leser ohne schnelle Anbindung sind enttäuscht
- Leser, die auf Office gehofft haben, sind enttäuscht
- Microsoft wird es sich in Zukunft gut überlegen, ob betreffendem Heft Betas/SPs überhaupt noch angeboten werden.
2. Augen zu und durch.
Vertrag unterzeichnen und ab mit der CD ins Heft.
Folgen:
+ Leser dürften im Grossen und Ganzen zufrieden sein.
- Einige Leser werden sich nicht über den Propagandaartikel freuen.
- Das Heft wird sich selbst untreu.
3. Die Kompromisslösung:
Ein kritischer Artikel wird geschrieben - auf das Risiko hin, dass MS ein Problem damit haben könnte. Kurz vor Redaktionsschluss stellt sich heraus, ob die CD beigelegt werden kann oder nicht. Hier gibt's wieder 'ne Unterscheidung wie bei Möglichkeit 1 - sollte MS keine Genehmigung für Office erteilen, steht der Verlag kurz vor Druckstart mit einem unfertigen Heft da. Seriöse Publikationen lösen dies elegant - es gibt zwei Versionen; eine mit und eine ohne Office. Hüpfer (oder so ähnlich) löst es anders - falls man die Genehmigung nicht bekommt, wird einfach ein riesiger Hassbericht gegen Microsoft reingequetscht - beBILDert kann man sowas auf viele Seiten ausdehnen und einen Bericht über Office perfekt ersetzen. Und die Schlagzeile "Office 12 Beta 2 kostenlos" hat doch auch schon Ähnlichkeiten mit "Microsoft ist böse". Richtig gemacht müssen so noch nichtmal die Seitenzahlen angepasst werden.
Folgen:
+ Das Heft bleibt sich treu.
+ Die jeweilige Zielgruppe wird dank auf sie abgestimmten Artikel informiert, wieso Office [nicht] ausgeliefert werden kann.