Re: Warum bitte 600PS
Autor: seebra 18.10.17 - 13:51
PiranhA schrieb:
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> seebra schrieb:
> > Da der Wirkungsgrad von E-Motoren über die gesamte Drehzahl weit über
> 95%
> > liegt und das Drehmoment konstant über die Drehzahl ist und damit das
> > Auto kein bischen mehr an Energie benötigt egal ob man voll beschleunigt
> > oder gemütlich dahinfahrt und den E-Motor im Teillastbetrieb fährt.
>
> Das stimmt nicht ganz. Zum einen fällt der Drehmoment auch irgendwann ab
> (teslamotorsclub.com), zum anderen ist der Wirkungsgrad keineswegs so
> konstant. Auf den ersten Blick scheint es egal zu sein, ob das nun 90 oder
> 95 Prozent sind, aber da wird gerade um jedes Prozentchen gekämpft. Mit
> Inverter, Getriebe, Leistungselektronik etc. landet man heute eher bei 80%,
> weshalb die Zulieferer in den letzten 1-2 Jahre ja alle integrierte
> Lösungen vorgestellt haben, womit man auch die 90er-Marke knackt.
> Ladeverluste mal ganz außen vor gelassen (die interessieren ja auch nur am
> Rande, da sie nicht die Reichweite beeinflussen).
Da gebe ich dir absolut Recht, im extrem hohen Drehzahlbereich kommt man in den Feldschwächebetrieb bzw. von 0 weg hat man nicht sofort das volle Drehmoment zur Verfügung. Dies kann mit entsprechnder Invertersoftware teilweise korrigiert werden.
Grundsätzlich hängt das stark vom verwendeten E_Motor ab. Macht einen Unterschied ob DC-Motor (Haupt- oder Nebenschluss), AC Motor (3ph, Reluktanz- oder Torquemotor) oder mögliche weitere Technologien die mir nicht bekannt sind.
Was ich meinte ist, dass ein Auto mit Verbrennungsmotor auf einen Systemwirkungsgrad von ca. 10-12% und ein Auto mit E-Antrieb auf ca. 70% Systemwirkungsgrad kommt.
Und da kann man meiner Meinung nach die geringen Verluste im unteren und oberen Drehzahlbereich zwar nicht ignorieren aber schon eher vernachlässigen.
Ich projektiere für die Industrie kleine und große E-Antriebe aller Art, und hier interessiert man sich nur für den Systemwirkungsgrad, dh. wieviel von der aufgewendeten Energie kann ich effektiv wirklich, sprich Vortrieb nutzen.
Verluste erkennt man sofort auch ohne Fachwissen an Wärme- und Lärmentwicklung :)