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An Kosten beteiligen, statt verbieten
Autor: Kondom 06.08.18 - 19:18
Von mir aus soll die Telekom ihre Glasfaser mit in den Graben legen dürfen. Dann sollen sie sich aber zu 66% an den Tiefbaukosten beteiligen. So hätten die Initiatoren der Tiefbauarbeiten, wie kleine lokale Stadtwerke, weiterhin einen Vorteil.
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Re: An Kosten beteiligen, statt verbieten
Autor: blaub4r 06.08.18 - 20:15
kann ich auch nicht verstehen warum man sie nicht einfach bezahlen lässt. einfach mit reinschreiben jeder darf was rein packen aber kosten werden auf alle umgelegt
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Re: An Kosten beteiligen, statt verbieten
Autor: kommentar4711 06.08.18 - 20:29
Die Kostenbeteiligung ist nur ein kleiner Teil des Problems. Der größere Teil des Problems ist, dass eine regionale Initiative ohne Kundenstamm am Ende ziemlich auf verlorenem Posten stehen wird wenn sie dann in Konkurrenz zur Telekom Verträge verkaufen will wenn man auch "nur" die gleiche Technik bieten kann. Deswegen macht die Telekom das ja auch bewusst so: Nicht ausbauen, und wenn doch jemand was macht schnell das Kabel mit rein werfen.
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Re: An Kosten beteiligen, statt verbieten
Autor: DerDy 07.08.18 - 00:35
Kondom schrieb:
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> Von mir aus soll die Telekom ihre Glasfaser mit in den Graben legen dürfen.
> Dann sollen sie sich aber zu 66% an den Tiefbaukosten beteiligen. So hätten
> die Initiatoren der Tiefbauarbeiten, wie kleine lokale Stadtwerke,
> weiterhin einen Vorteil.
Die Kosten werden doch geteilt. Wenn die Telekom aber die Hauptkosten tragen soll, obwohl der Ausbau gefördert wird, dann darf sie den Resellern sicher auch zukünftig auch die Hauptkosten auferlegen, wenn sie ihre Leitungen nutzen? -
Re: An Kosten beteiligen, statt verbieten
Autor: chefin 07.08.18 - 07:44
blaub4r schrieb:
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> kann ich auch nicht verstehen warum man sie nicht einfach bezahlen lässt.
> einfach mit reinschreiben jeder darf was rein packen aber kosten werden auf
> alle umgelegt
Genau so wird es gemacht. Aber die Kosten sind nicht für alle Anbieter genau gleich hoch. Anbieter A kalkuliert, das er auch noch eine Glasfaser 20km weit zum nächsten Knoten gelegt werden muss und dort muss ein Peering installiert werden. Dort ist aber aktuell nichts um sich direkt anzuschliessen, es muss auch noch ein Kasten hingebaut werden mit Stromversorgung um das alles aufzunehmen. Alternativ wäre ein Peering ohne weitere Kosten erst in 50km Entfernung möglich. Man kann nämlch nicht einfach bei der nächsten Glasfaser die kreuzt drauf klemmen. Es muss auch genug Bandbreite da noch frei sein.
Jetzt kommt Telekom, die aufgrund des nötigen peerings erfährt, das der Anbieter da legt und seine Kalkulation drauf baut, das 30% der Haushalte sich auch anschliessen. Sie legen Glasfaser mit rein, übernehmen dabei 50% der Grabenkosten (das sind sagen wir 15% weniger beim anderen Anbieter im Gesamten) und klauen ihm auch die Hälfte der Haushalte. Nur 15% werden sich wohl anschliessen. Und ob mein peering nun 10Gbit oder 20Gbit haben muss kostet praktisch das selbe beim Aufbauen. Nut der mögliche Umsatz halbiert sich. Die Telekom die mit baut und schon lange Glasgaser an der Vermittlung liegen hat, ist wessentlich kostengünstiger, weil sie das peering nicht erst aufbauen muss. Und vieleicht nur eine oder zwei weitere Fasern einblasen lässt um die Kapazität aufzustocken.
Es wird zwar am Hauptkostenpunkt halbiert, aber nicht die gesamten Projektkosten und so sind die Großen, welche schon einiges an Vorarbeit geleistet haben, besser dran als regionale Anbieter. Das funktioniert halt so nicht. -
Re: An Kosten beteiligen, statt verbieten
Autor: bernd71 07.08.18 - 11:25
chefin schrieb:
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> blaub4r schrieb:
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> > kann ich auch nicht verstehen warum man sie nicht einfach bezahlen
> lässt.
> > einfach mit reinschreiben jeder darf was rein packen aber kosten werden
> auf
> > alle umgelegt
>
> Genau so wird es gemacht. Aber die Kosten sind nicht für alle Anbieter
> genau gleich hoch. Anbieter A kalkuliert, das er auch noch eine Glasfaser
> 20km weit zum nächsten Knoten gelegt werden muss und dort muss ein Peering
> installiert werden. Dort ist aber aktuell nichts um sich direkt
> anzuschliessen, es muss auch noch ein Kasten hingebaut werden mit
> Stromversorgung um das alles aufzunehmen. Alternativ wäre ein Peering ohne
> weitere Kosten erst in 50km Entfernung möglich. Man kann nämlch nicht
> einfach bei der nächsten Glasfaser die kreuzt drauf klemmen. Es muss auch
> genug Bandbreite da noch frei sein.
>
> Jetzt kommt Telekom, die aufgrund des nötigen peerings erfährt, das der
> Anbieter da legt und seine Kalkulation drauf baut, das 30% der Haushalte
> sich auch anschliessen. Sie legen Glasfaser mit rein, übernehmen dabei 50%
> der Grabenkosten (das sind sagen wir 15% weniger beim anderen Anbieter im
> Gesamten) und klauen ihm auch die Hälfte der Haushalte. Nur 15% werden sich
> wohl anschliessen. Und ob mein peering nun 10Gbit oder 20Gbit haben muss
> kostet praktisch das selbe beim Aufbauen. Nut der mögliche Umsatz halbiert
> sich. Die Telekom die mit baut und schon lange Glasgaser an der Vermittlung
> liegen hat, ist wessentlich kostengünstiger, weil sie das peering nicht
> erst aufbauen muss. Und vieleicht nur eine oder zwei weitere Fasern
> einblasen lässt um die Kapazität aufzustocken.
>
> Es wird zwar am Hauptkostenpunkt halbiert, aber nicht die gesamten
> Projektkosten und so sind die Großen, welche schon einiges an Vorarbeit
> geleistet haben, besser dran als regionale Anbieter. Das funktioniert halt
> so nicht.
Und im Falle der Telekom hat sich auch schon den Großteil der Kunden. Von gleichen Bedingungen kann da nicht wirklich gesprochen werden.