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Nicht an den Bedingungen? Wessen Bedingungen?
Autor: Lebenszeitvermeider 01.12.18 - 16:03
"Viele Besucher empfanden die Cebit nur noch als recht teures Klassentreffen" - so war es in der Tat. Was das alles kostete! Und dann die miesepetrigen Gesichter, die auf die Giveaway-Jäger schimpften und am liebsten mit genau dem wieder nach hause fuhren, mit dem sie gekommen waren. Dazu Firmen, bei denen bei der Auslosung nur Nichtentscheider und Praktikanten ausgesucht wurden, weswegen man dann zwar zum Messestand von denen pilgern konnte, aber nicht zum Abschluss kam, weil der Chef sich zu fein war dort aufzutauchen. Wenn man Pech hatte, waren die Fachexperten auch nicht dabei, sondern nur Marketingleute, die die Demos gerade eben zum Laufen bekamen.
Und ganz ganz wichtig: Die Cebit ist aus einer Industriemesse gervorgegangen, und da erwartet man wie selbstverständlich: Anstrengung, Härte, Schmerzen. Aber ganz und gar keinesfalls Spaß. Das war schon schlimm als man Studenten zu Sonderkonditionen hereinlassen musste - es gelang gottseidank die auf die Jobbörse zu konzentrieren, so dass sie nicht marodierend herumliefen und Spaß verbreiteten.
Man kann es auch Klartext formulieren: Die Cebit ist an der Piefke-Seele gestorben, am mickrigen deutschen Kleinbürgergeist. Am Hass Endverbrauchern gegenüber, an der Liebe zum Schlips und zu Karteikarten. An dem Geist, der die Fax-Patente rechtzeitig verkaufte, bevor das Fax ein Welterfolg werden konnte, und der sich bis heute darob glücklich schätzt.