"Dabei übersieht die Politikerin" rein gar nichts
Autor: /mecki78 18.02.19 - 14:21
> Dabei übersieht die Politikerin jedoch zwei wichtige Punkte:
Nein, tut sie nicht.
> Zum einen kann selbst eine Plattform wie Youtube nicht mit allen Rechteinhabern der Welt Lizenzverträge über deren sämtliche Werke abschließen und finanzieren.
Muss sie auch nicht. Sie muss nur nachweisen, dass sie versucht hat eine Lizenz zu erwerben. Wo steht bitte geschrieben, dass eine Lizenz Geld kosten muss? Ich kann jemand gratis eine Lizenz geben oder gegen eine prozentuale Beteiligung an den Werbeeinnahmen.
Wenn die Forderung des Rechteinhaber unwitschaftlich wäre, dann darf YouTube sie natürlich ablehnen (dass solche Kosten zu berücksichtigen sind, steht BTW auch in der Richtlinie, erwähnt nur niemand). YouTube muss nur den Versuch nachweisen, scheitert dieser, dann reicht es den Inhalt nicht anzubieten, damit YouTube komplett aus der Haftung entlassen wird.
> Zum anderen wollen die Rechteinhaber gar nicht, dass alle ihre Inhalte auf allen Plattformen verfügbar sind.
Was auch niemand verlangt, denn wenn der Rechteinhaber sich grundsätzlich gegen eine Verbreitung ausspricht, dann muss YouTube gar nicht erst versuchen eine Lizenz zu erwerben, sondern einfach nur diesen Wunsch nachkommen. Auch das steht genauso in der Richtlinie.
> Statt dessen wollen sie selbst die Kontrolle behalten, wo welcher ihrer Inhalte erscheint. Das lässt sich technisch nur mit Uploadfiltern einigermaßen durchsetzen.
Die der Rechteinhaber aber selber mit geeigneten Filterdaten füttern muss (auch das steht in der Richtlinie), sprich, wenn er das nicht kann oder nicht will, dann wird kein Filter seine Inhalte berücksichtigen und damit hat es letztlich der Rechteinhaber selber in der Hand.
/Mecki