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Wichtigere Themen für die Kleinen
Autor: Dakkaron 08.01.20 - 11:16
Bevor man anfängt Gundschülern Programmieren beizubringen sollte man ihnen besser eine solide Grundlage schaffen.
Zuerst muss man ein guter Anwender werden, dann kann man mit Programmieren anfangen.
Wichtiger für den Anfang ist also sowas wie:
-) Wie bewege ich mich sicher im Internet?
-) Wie kann ich seriöse Webseiten von Unseriösen unterscheiden?
-) Wie installiere ich Programme?
-) Wie erkennne/entferne ich Malware?
-) Eventuell sogar, wie setze ich einen Computer neu auf?
Da geht es auch drum, die Angst vor dem Computer zu überwinden und zu lernen wie all die Dinge gehen, die man so auf einem Computer machen kann/soll.
Wenn mal eine gute Basis da ist, dann kann man mit Programmieren anfangen, aber auch nur dann, wenn es dem Schüler/Kind taugt. Durch die Bank alle zum Programmieren verpflichten funktioniert genauso gut wie durch die Bank alle zu Physik und Chemie zu verpflichten. Da quählen sich die meisten irgendwie durch und wissen, wenn sie damit fertig sind, bestenfalls was ein If ist. Aber die Fähigkeit damit was Sinnvolles anzufangen ist dann nicht gegeben.
Generell bringen solche Programmierspiele imho nichts. Das Coole beim Programmieren ist etwas zu erschaffen, was dann so cool ist, das man es entweder selber verwenden oder herzeigen kann.
Die meisten Tutorials, Lernspiele und Programmierkurse allerdings machen genau das nicht. Deren didaktische Herangehensweise ist ungefähr so, wie wenn man im Werkunterricht nicht was Cooles bastelt (um den Kindern die Verwendung der Werkzeuge beizubringen), sondern stattdessen sie ein paar Hundert Löcher in ein Brett bohren lässt. Nachher wissen sie wohl wie ein Bohrer funktioniert, aber was man damit macht außer ein Brett mit Löchern wissen sie nicht. Und Motivation bringt das auch keine. -
Re: Wichtigere Themen für die Kleinen
Autor: regdul 13.01.20 - 17:10
+1
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Re: Wichtigere Themen für die Kleinen
Autor: krafel 21.01.20 - 21:36
Die beste Basis fuer Softwareentwicklung wurde meiner Meinung nach schon vor 100 Jahren im (Grund-)Schulunterricht vermittelt:
Lesen
Schreiben
Mathematik
Meiner Meinung nach sind auch in hoeheren Schulen Rechner ausserhalb des Sekretariats unnoetig. Ich kenne sogar einen, der ohne eigenen Rechner sein Informatikstudium mit anschliessendem Doktor summa cum laude zum Abschluss gebracht hat.
Lieber guten Unterricht in den Grundlagen, der einen dazu ermaechtigt, sich notwenidgues Wissen selber anzueignen. Die Softwarewelt entwickelt sich ohnehin so schnell, dass saemtliche Lehrplaene stets um midestens ein halbes Jahrzehnt hinterherhinken werden. Also: Besser die absoluten Grundlagen. Das kann Schule, und mehr braucht's auch nicht.