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Geschickt
Autor: wurstdings 06.03.20 - 08:36
wenn sie jetzt jedes Jahr die Definition für schnelles Internet um 5 MBit senken, dann sind wir bald alle mit schnellem Internet versorgt! Wenn doch nur alles im Leben so einfach wäre.
Ich muss ja sagen, mir reicht auch nen 16er Anschluss die seltenen Fälle in denen ich mal nen 70 GB Spiel herunterlade muss ich mich halt etwas gedulden, für alles Andere ist das ausreichend. Aber 30 für eine Firma mit mehreren Mitarbeitern? Das geht vielleicht aber schnell ist das ganz sicher nicht. -
Re: Sehr geschickt
Autor: bombinho 07.03.20 - 11:36
wurstdings schrieb:
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> wenn sie jetzt jedes Jahr die Definition für schnelles Internet um 5 MBit
> senken, dann sind wir bald alle mit schnellem Internet versorgt! Wenn doch
> nur alles im Leben so einfach wäre.
>
> Ich muss ja sagen, mir reicht auch nen 16er Anschluss die seltenen Fälle in
> denen ich mal nen 70 GB Spiel herunterlade muss ich mich halt etwas
> gedulden, für alles Andere ist das ausreichend. Aber 30 für eine Firma mit
> mehreren Mitarbeitern? Das geht vielleicht aber schnell ist das ganz sicher
> nicht.
Dass da geschickt vorgegangen wird, ist schon an der wirklich ausgereiften Ausdrucksweise zu erkennen:
"Darunter wird ein fester Breitbandanschluss mit einer vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde (MBit/s) verstanden"
"Mit einer vertraglich vereinbarten Datenuebertragungsrate von mindestens 30Mbps" schliesst Unterehmen mit 16 Mbps und drunter mit ein, solange im Vertrag 30Mbps vereinbart sind und klar ist, was die vertraglich vereinbarte Mindestrate ist, das koennte auch 1Bit pro Jahr sein, da Unternehmen nicht den gleichen gesetzlichen Schutz geniessen wie Endverbraucher.
Wohingegen die suggestierte Leseweise sich kaum unterscheidet von "Darunter wird ein fester Breitbandanschluss mit einer vertraglich vereinbarten Mindest-Datenübertragungsrate von 30 Megabit pro Sekunde (MBit/s) verstanden", was ein komplett anderer Inhalt ist, zudem sollte die klare Abgrenzung auf Firmen mit >10 Angestellten hellhoerig machen. Die meisten lokalen Unternehmen in mittleren und kleinen Staedten bzw. Gemeinden fallen also schon einmal komplett raus.
Nur mal so zum Spass:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1929/umfrage/unternehmen-nach-beschaeftigtengroessenklassen/
3 mal bearbeitet, zuletzt am 07.03.20 11:42 durch bombinho. -
Re: Geschickt
Autor: mifritscher 08.03.20 - 00:10
Naja, ganz so schlimm ist das nicht. Bei 30 Mbit im Vertrag wird kein ADSL2+ geschalten, sondern es muss VDSL sein. Und bei VDSL ist insbesondere der Upload deutlich höher. Eine Kombi aus 30 Mbit Vertrag + ADSL2+ Anschluss ist mir noch nicht untergekommen, zumal der rechtlich angreifbar ist. Schließlich kann diese Technologie schon grundsätzlich keine 30 Mbit/s.
Auch ist das mit der Mindestbandbreite so eine Sache. Die vertraglich vereinbarte Datenrute muss z.B. min. einmal zu min. 90% erreicht werden ( https://winfuture.de/news,98412.html ) . Und zwar innerhalb zweier beliebiger Testtage. Und nachdem zumindest bei DSL meist die allerletzte Meile das Nadelöhr ist lohnt es sich auch nicht wirklich da irgendwie lustig zu schummeln - wenn die Leitung das nachts durchbekommt schafft sie es im großen und ganzen auch tagsüber. Außerdem muss in 90% der Fälle min. 85% der vertraglich vereinbarten Übertragungsrate erreicht werden. (100-10-5%) Bei 30 Mbit Verträgen (die selten sind) sind das 25,5 Mbit (-> für ADSL2+ zu langsam), bei 50 Mbit Verträgen 42,5 MBit.
Und Firmen mit bis zu 10 Mitarbeiter reichen meist 6...16 Mbit/s dicke aus. Wem nicht (insbesondere Startups im Digitalumfeld, teilw. noch Architekten und ähnliches) reicht hat meist seine "Location" eh eher in Gebieten, wo die Internetinfrastruktur gut ausgebaut ist.