Re: Bringt nichts wenn man sich nicht testen lassen kann
Autor: DieTatsaechlicheDimensionDesGanzen 22.03.20 - 14:09
HierIstMarco schrieb:
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> Habe kürzlich versucht, mich testen zu lassen, weil ich Symptome einer
> Atemwegserkrankung hatte.
Welche genauen Symptome hattest Du denn?
Es gibt ein paar recht konkrete Kriterien, die einen Corona-Verdacht erhärten und solche die ihn aufheben.
Und dann muss man auch auf die Reihenfolge achten.
Corona läuft in 2 Stufen.
Milde Fälle gehen kaum über die 2te Stufe hinaus und sind quasi nach 10 Tagen erledigt (gerechnet ab den ersten Symptomen)
1 - Erste Stufe:
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5 bis 10 Tage nach Infektion (Inkubationszeit)
Die Viren vermehren sich zuerst im Rachenraum.
Der Körper reagiert mit leichtem/mittlerem Fieber (37°C bis 39°C).
Man erlebt die hierfür typische Mattheit, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, das typische Heis-/Kaltempfinden, manchmal Durchfall.
Diese Symptome sind tatsächlich schwer von anderen Grippesymptomen zu unterscheiden.
Nun gibt es die oben genannten, wichtigen kombinatorischen Merkmale, das sind Folgende:
- Halsschmerzen (Virusvermehrung, entzündungsartiges Gefühl im Rachenraum, leicht geschwollen und schmerzhaft wie bei einer Angina, Belag im Mund- und Rachenraum)
- trockener, leichter Husten (Virusvermehrung in den oberen Atemwegen)
- Kurzatmigkeit, das ist das allerwichtigste Kombinations-Kriterium
Man wundert sich, das man plötzlich aus der Puste ist, obwohl es doch nur die gewohnten 15 Treppenstufen waren. Oder der bekannte Weg durch die Nachbarschaft zum Einkaufen.
- KEIN SCHNUPFEN, kein Schnoddern, das ist das wichtige atypische Symptom, an dem man Corona erkennen kann.
Die oberen Nebenhöhlen sind anders als bei Erkältungen und grippalen Infekten nicht betroffen. Die Nase bleibt absolut trocken, über die gesamte Zeit.
2 - Zweite Stufe:
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Die schweren Fälle entpuppen sich erst in der 2ten Stufe.
Es scheint erstmal eine Verbesserung zu geben, denn die Viruszahl im Körper geht scheinbar zurück. ABer das trügt: die Testproben mit Stäbchen werden im oberen Rachenraum abgenommen. Dort ist das Virus aber inaktiv.
Es ist nun in die tieferen Atemwege der Lunge gewandert - dort werden sie aber bei den üblichen Routineproben nicht erfasst.
Patienten fühlen sich in einer kurzen Phase sogar tatsächlich besser, weil der zuvor befallene Rachenraum befreit wirkt.
Tatsächlich entwickeln sich aber jetzt erst die kritischen Symptome:
Schwerere, immer deutlich werdende Atemnot
Diese Phase muss insbesondere überwacht werden, weil hier plötzlich und schnell alles kippen kann, bis zum Kollabieren des Patienten.
Wenn das passiert, muss sofort der Notarzt gerufen werden.
Es ist wichtig, das Familienmitglieder oder Mitbewohner über obiges sehr genau gebrieft sind, denn man selber hat vielleicht nicht mehr die Möglichkeit das in Gesprächen mit dem Notarzt zu aufzufangen und zu erklären. Auch nicht alle Ärzte kennen den genauen symptomatischen Verlauf.
Auch wichtig:
Der Notarzt muss auch bei berechtigter Panik zum Selbstschutz gewarnt werden, damit er sich adequat schütezn kann.
4 mal bearbeitet, zuletzt am 22.03.20 14:20 durch DieTatsaechlicheDimensionDesGanzen.