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Mal gespannt
Autor: Flyns 18.09.20 - 07:41
Bin mal gespannt, was die Energieversorger dazu sagen werden. Wenn - wie schonmal so ähnlich woanders gepostet - in einem 50-Parteien-Haus auf einmal 20 Leute einen 22kW-Charger im Keller haben möchten, dann geht das (im Falle des gleichzeitig Ladens) mit Sicherheit nicht mehr mit dem vorhandenen Hausanschluss. Heißt dieser müsste mindestens vergrößert werden, oder ein zweiter Hausanschluss müsste erfolgen. Das wiederum ergibt vermutlich u.a. umfangreiche Tiefbauarbeiten. Und dann wären die 500¤-1500¤ pro Ladeanschluss, die hier so durchs Forum geistern, unhaltbar.
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Re: Mal gespannt
Autor: Oktavian 18.09.20 - 11:22
> Bin mal gespannt, was die Energieversorger dazu sagen werden.
Na was sollen sie schon groß sagen? Sie prüfen das, geben entweder ihr okay oder schicken einen Kostenvoranschlag.
> Und dann wären die 500¤-1500¤
> pro Ladeanschluss, die hier so durchs Forum geistern, unhaltbar.
Wer das schätzt, hat noch nie einen Fachbetrieb mit Arbeiten beauftragt. Gerade in Zeiten, in denen immer noch ordentlich gebaut wird uns Handwerker gut zu tun haben, wird solch "Kleinram" teuer. -
Re: Mal gespannt
Autor: sysdriver 19.09.20 - 07:30
22kW pro Stellplatz machen keinen Sinn, die allerwenigsten Elektroautos können diese überhaupt nutzen. Für die meisten Elektrofahrzeuge sind 11kW die Grenze und für viele Einsatzzwecke würden auch 3,7kW vollkommen ausreichen.
Mal davon abgesehen, dass kaum plötzlich alle Parteien ein Elektrofahrzeug anschaffen werden - und für den Fall gibts auch Ladelösungen mit Lastmanagement. -
Re: Mal gespannt
Autor: Oktavian 19.09.20 - 12:01
> 22kW pro Stellplatz machen keinen Sinn, die allerwenigsten Elektroautos
> können diese überhaupt nutzen.
Deine Glaskugel hätte ich auch gerne. Du weißt jetzt, wie der Bedarf in zehn Jahren aussieht? Wenn man als Eigentümer solch umfangreiche Baumaßnahmen machte, sollte das schon der Mindesthorizont sein.
> Mal davon abgesehen, dass kaum plötzlich alle Parteien ein Elektrofahrzeug
> anschaffen werden - und für den Fall gibts auch Ladelösungen mit
> Lastmanagement.
Das Gesetz hat so viele Lücken, die ungeregelt sind. Es geht ja immer noch darum, dass einzelne Eigentümer oder ihre Mieter etwas gegen die Eigentümerversammlung durchsetzen. Die kaufen dann kein komplexes Lastmanagement, die nehmen das günstigste, weil es für sie reicht. Die Probleme komme erst, wenn sukzessive immer mehr Parteien Anschlüsse brauchen. -
Re: Mal gespannt
Autor: MoGas 19.09.20 - 16:21
Oktavian schrieb:
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> > 22kW pro Stellplatz machen keinen Sinn, die allerwenigsten Elektroautos
> > können diese überhaupt nutzen.
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> Deine Glaskugel hätte ich auch gerne. Du weißt jetzt, wie der Bedarf in
> zehn Jahren aussieht? Wenn man als Eigentümer solch umfangreiche
> Baumaßnahmen machte, sollte das schon der Mindesthorizont sein.
Aktuell verbrauchen E-Autos ca. 20-25 kw / 100 km. Mit einem 11 kw Anschluss lädst Du das in 2 Stunden nach, über nacht kannst (8 Stunden) Du also 400 km nachladen. Das sollte im Normalfall ausreichen, wenn Du mehr brauchst dann muss Du halt auf der Bahn an einen supercharger.
> Das Gesetz hat so viele Lücken, die ungeregelt sind. Es geht ja immer noch
> darum, dass einzelne Eigentümer oder ihre Mieter etwas gegen die
> Eigentümerversammlung durchsetzen. Die kaufen dann kein komplexes
> Lastmanagement, die nehmen das günstigste, weil es für sie reicht. Die
> Probleme komme erst, wenn sukzessive immer mehr Parteien Anschlüsse
> brauchen.
Das ist nicht richtig. Nach der beschlossenen Gesetzeslage können Leute später einsteigen. Dann muss die Ladeinfrastruktur ertüchtigt werden, an den Erweiterungskosten werden alle Nutzer (Alt-Nutzer und Neu-Nutzer) gleichermaßen beteiligt. -
Re: Mal gespannt
Autor: Oktavian 19.09.20 - 18:21
> Das ist nicht richtig. Nach der beschlossenen Gesetzeslage können Leute
> später einsteigen. Dann muss die Ladeinfrastruktur ertüchtigt werden, an
> den Erweiterungskosten werden alle Nutzer (Alt-Nutzer und Neu-Nutzer)
> gleichermaßen beteiligt.
Richtig, aber nur die Hälfte des Problems. Ein Vermieter A stellt einen Anschluss bereit, weil sein Mieter ihn dazu gezwungen hat. Der Mieter hat die Kosten auch getragen. Nun ist der Mieter ausgezogen, der Vermieter hat einen neuen Mieter. Dieser Mieter hat kein Interesse am Anschluss, er hat kein Auto. Nun wollen 5 weitere Mieter einen Anschluss, der Hausanschluss reicht nicht mehr. Die Kosten sollen umgelegt werden.
Was kann nun Vermieter A machen? Kann er die Kosten von seinem Mieter verlangen, der den Anschluss gar nicht nutzt? Muss er die Kosten selbst tragen, obwohl er von seinem Vormieter gezwungen wurde? Muss er den Anschluss deaktivieren lassen? Und was passiert mit den Kosten für die Deaktivierung? Und wie werden die Kosten dann umgelegt, wenn er später wieder aktivieren will?