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Wasserstoff für Ammoniaksynthese
Autor: GangnamStyle 17.12.20 - 10:58
Danke für den informativen Artikel.
Ein großer Anteil der Wasserstoff wird für die Ammoniaksynthese benötigt. Dabei verwendet man das über 100 Jahre altes Haber-Boschverfahren, das eine hohe Temperatur 500°C und hoher Druck von Nöten (> 100bar) ist. Da Ammoniak als Grundstoff für viele Rohstoffe benötigt werden, wird viel Wasserstoff dafür benötigt und dabei wird sehr viel CO2 in die Luft freigesetzt. Man schätzt ca. 3% der gesamten CO2-Emission macht allein Ammoniaksynthese aus.
Vor kurzem hat ein südkoreanisches Forscherteam UNIST ein neuartiges Ammoniaksyntheseverfahren veröffentlicht (https://www.nature.com/articles/s41565-020-00809-9). Mit dem Verfahren ist lediglich eine Temperatur von 45°C und 1 bar nötig. Wenn dieses Verfahren großtechnisch umsetzbar ist, wäre das eine Revolution und eine Möglichkeit CO2-Emission wesentlich zu reduzieren.
Günstiges Ammoniak ist auch deswegen interessant, weil man als Wasserstoffquelle genutzt werden kann. Bekanntlich lässt sich Wasserstoff nur unwirtschaftlich transportieren. Ammoniak lässt sich aber leicht verflüssigen und in riesigen LNG-Tankern transportieren und dann am Zielort wieder zu Wasserstoff reagieren lassen. Vor allem Südkorea und Japan forcieren diese Methode um große Mengen von Wasserstoff über Ammoniak von fossilen Energieerzeugerländern zu den Verbraucherländern zu transportieren.