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Verrückt
Autor: SVEN.L.MI 14.04.21 - 08:12
Es lohnt sich einmal einen Blick in die Waffenentwicklung zuwerfen.
Wenn man sich verschiedene Raketensysteme ansieht und deren Art Ziel zu erfassen fällt einem schnell auf das dort auf verschiedene Technologien gesetzt wird.
Dabei setzen IR Raketen nicht nur auf ihre Kameras sondern auf eine Kombination aus Kameras Radar und LIDAR.
Diese Art der Erfassung hat in der Vergangenheit zu den zuverlässigsten treffer raten geführt. Dies liegt daran weil die kamera eben auch mal geblendet sein kann, aber halt auch einmal RADAR durch irgendwelche Gegenmaßnahmen gestört sein kann, und auch einmal die Entfernungsmessung mit LIDAR gestört sein kann. Aber alle Systeme sind zeitgleich gestört, ist ein seltener Zustand.
Selbes gilt eigentlich auch fürs Auto. Letztendlich gesehen sollte jeder, der schon mal ein bisschen mehr fotografiert oder gefilmt hat, merken dass Kameras eben mit ungünstigen Lichtbedingungen nicht immer ganz gut klarkommen.
Da ist es schon fraglich ob man bereit ist auf die weiteren Technologien, welche definitiv unter anderen Bedingungen oder schlechteren Bedingungen für Kameras noch funktionieren, zu verzichten.
In unserem aktuellen Fahrzeug ist auch Rader verbaut um z.b. den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu ermitteln oder auch bei der Spurhaltung gegebenenfalls Leitplanken oder sonstige straßenseiten Beschränkungen zu detektieren.
Dieses Radar funktioniert in gut 90% der Fälle absolut zuverlässig. Bei extremen Wetterbedingungen kann es sein dass das Radar ausfällt. In diesem Falle ist aber auch die verbaute Kamera, derer sind insgesamt vier Stück im Auto verbaut, nicht mehr funktionstüchtig!
Das verbaute LIDAR indes, so konnte ich es zumindest in unserem Fahrzeug beobachten, funktionierte auch noch bei den extreme Wetterbedingungen auf der Straße unterwegs waren. (Siehe Wintereinbruch diesen Jahres)
Unsere Abstandsmessung im Tacho verbaut zeigte immer noch einen relativ guten und verlässlichen wert an, der den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeug widerspiegelte.
Letztendlich ist die Verbauung der verschiedenen Sensoren meiner Ansicht nach nichts anderes als eine Kostenfrage und somit auch eine Gewinnmarge Frage.
Als Kunde muss man letztendlich entscheiden ob es einem Wert ist auf gegebenenfalls Verfügbare Technologien zu verzichten und somit auch in Kauf zu nehmen dass ein Unfallrisiko damit einhergeht.
Aber als CEO einer Firma wäre ich vorsichtig bei solchen Aussagen. Ich für meinen Teil würde die Technologien nicht von der Liste der verfügbaren Technologien entfernen, sondern würde vielmehr erst einmal einen kompletten Test durchlaufen lassen, um zu bewerten wie hoch der Nutzen von weiteren Sensoren ist.
Generell wird sich erst später herausstellen welche Art von Technologie wirklich notwendig sein wird um ein autonomes fahren zu ermöglichen.
Dennoch gehe ich davon aus dass wir in Zukunft bei den Fahrzeugen auf jeden Fall eine Mischung aus Kameras und verschiedenen Radarsystem vorfinden werden. -
Re: Verrückt
Autor: xSureface 14.04.21 - 08:19
Ich nehme mal an, die Aussage, Radar ist nicht nötig, basiert auf den FSD Beta Tests. Da gibt es genug Daten. Wenn man Feststellt, dass in jeder Situation die Kamera ein gleiches oder besseres Ergebnis liefern konnte, dann spart man sich die paar Dollar fürs Radar eben. Weil man eben sieht, es geht auch ohne. Ganz ohne Daten wird der Elon nicht sagen, Hey, wir schmeißen 5 Jahre Entwicklungszeit hin und fangen nochmal von vorne an. Ganz ohne Radar.
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Re: Verrückt
Autor: jsonn 21.04.21 - 14:44
Die entscheidende Frage ist doch, wer haftet für Schäden. Wenn die Regulation endlich anfängt, für autonome Fahrzeuge den Hersteller in voller Höhe und persönlich haftbar zu machen, dann wird auch Tesla ganz schnell anfangen bessere Sensoren zu verbauen. Bislang ist Tesla eh mehr Hype als Funktionalität...