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Richtig so…
Autor: ezadoo 27.12.21 - 22:43
So wenig ich von Facebook halte, hoffe ich, dass sie standhaft bleiben.
Denn wenn ich was noch weniger mag als das Verhalten von Facebook, ist es das Gebaren von den (deutschen) Verlagen, die andere Unternehmen dazu zwingen möchten, für die Verbreitung ihrer Inhalte verpflichtet zu sein und auch noch dafür zu bezahlen.
Das hatte ich damals schon bei dem Thema mit Google geschrieben, dass es doch die Frage ist, wer mehr auf den anderen angewiesen ist.
Sind es die Verlage, die gefunden werden wollen, bzw. deren Inhalte oder Links über Facebook und Co geteilt werden sollen, oder die Plattformen, die das ermöglichen.
Hätte Google die Verlage halt ausgelistet oder deren Seiten nicht mehr indexiert und stattdessen nur noch den Link und evtl. die Überschrift dargestellt (Suche nach Worten natürlich auch nur auf den Link und die Überschrift beschränkt), wenn sie sonst Geld haben wollen.
Oder gar die Dienstleistung „Indexierung“ für die Verlage bepreisen, und zwar um höhere Gebühren, als die Verlage verlangen.
Ich war im Nachhinein von Google enttäuscht und hoffe, dass Facebook hier standhaft bleibt. -
Re: Richtig so…
Autor: 43rtgfj5 28.12.21 - 08:12
Sehe ich ähnlich. Ich halte wirklich nichts von Facebook, aber ich hoffe, sie knicken nicht ein, und es kommt irgendwie zu einem EU weiten Urteil das diese Weglagerei verbietet.
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Re: Richtig so…
Autor: Bernte 28.12.21 - 10:05
Kann man so sehen. Bietet nur leider keine Lösung für das Problem, dass die Werbegelder, die früher an die Contentersteller geflossen sind, jetzt zu einem Großteil von den Vermittlern abgeschöpft werden. Das Zeitungssterben ist ein real existierendes Problem, wie wir insbesondere in den USA sehr gut beobachten können. Google und Facebook rangieren für mich auf der Ebene von Immobilienmaklern: riesige Margen abschöpfen fürs quasi-Nichtstun, einfach weil man an einer strategisch günstigen Stelle sitzt. Das ist legale Wegelagerei.
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Re: Richtig so…
Autor: 43rtgfj5 28.12.21 - 10:47
Bernte schrieb:
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> Kann man so sehen. Bietet nur leider keine Lösung für das Problem, dass die
> Werbegelder, die früher an die Contentersteller geflossen sind, jetzt zu
> einem Großteil von den Vermittlern abgeschöpft werden. Das Zeitungssterben
> ist ein real existierendes Problem, wie wir insbesondere in den USA sehr
> gut beobachten können. Google und Facebook rangieren für mich auf der
> Ebene von Immobilienmaklern: riesige Margen abschöpfen fürs
> quasi-Nichtstun, einfach weil man an einer strategisch günstigen Stelle
> sitzt. Das ist legale Wegelagerei.
Die Zeitungen könnten einfach wieder Qualitativ gute Inhalte rausbringen. Oder Monatsabos die keine 50¤ kosten für die Artikel, sondern nur 10¤, weil die mit Zeitungen auch nicht mehr verdienen. Oder aufhören bewusst Fakten zu unterschlagen, weil Malte-Sören das nicht in sein Weltbild passt, wenn Russland aktuell allen Verträgen nachkommt, in Deutschland aber trotzdem kein Gas in den Lagern ist, weil die Firmen hier das Zeug lieber an den meistbietenden verscherbeln. (Nur als Beispiel).
Hat halt keiner Bock drauf. Kaum noch einer kauft sich Zeitungen, das einzige was noch regelmäßig gelesen wird ist die Regionalzeitung, die jeden morgen im Briefkasten liegt. Die "Anspruchsvolle" Zielgruppe von Zeit, Süddeutsche oder FAZ schrumpft immer mehr, weil auch die nur noch Müll veröffentlichen.
Dürfen gerne alle Pleite gehen, vielleicht gibt's dann wieder vernünftigen Journalismus. Vermutlich aber eher mehr Gala, Bild & Co. damit die Leute was haben, woran sie sich ergötzen können. -
Re: Richtig so…
Autor: Grorkef 28.12.21 - 11:14
Bernte schrieb:
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> Kann man so sehen. Bietet nur leider keine Lösung für das Problem, dass die
> Werbegelder, die früher an die Contentersteller geflossen sind, jetzt zu
> einem Großteil von den Vermittlern abgeschöpft werden. Das Zeitungssterben
> ist ein real existierendes Problem, wie wir insbesondere in den USA sehr
> gut beobachten können. Google und Facebook rangieren für mich auf der
> Ebene von Immobilienmaklern: riesige Margen abschöpfen fürs
> quasi-Nichtstun, einfach weil man an einer strategisch günstigen Stelle
> sitzt. Das ist legale Wegelagerei.
Hast du für diese Aussage irgendeinen Beleg?
Ich würde jetzt ohne das selbst Belegen zu können, behauapten das es ziemlich genau umgekehrt ist. Gerade Google und in gewissen Maße auch Facebook schaffen den Traffic ja zu den Verlagen. Beide bilden ja nicht den Artikel ab sondern nur die Headline und kurzen Teaser sowie den Link zum Artikel.
Ich meine mich erinnern zu können das der Axel Springerverlag mal zum beginn des Leistungsschutzrechts mal gesagt hat das irgendwas mit 70 - 80% ihrers Traffics von Google kommt. Gerade bei Googles News Aggreagator gibt es so ja keine Werbung. Klar finanziert sich das quer durch anderen Aktivitäten von Google aber Google News selbst wirf nun nicht direkt Geld ab. -
Re: Richtig so…
Autor: ds4real 28.12.21 - 14:55
Sollen die Verlage doch eine Alternative zu Facebook aufbauen und vermarkten. Hindert sie niemand dran.