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technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: chk23 18.06.07 - 13:03
Beschränkt sich die "Produktion" der Computer aufs zusammenschrauben von amerikanischen Standard-Komponenten (sie basieren ja z.B. auf Intel und Via-Prozessoren), oder wurden auch eigene Komponenten für das System entwickelt? Ansonsten bringt das Projekt die Südamerikaner der angestrebten technologischen Unabhängigkeit von den USA doch nicht wirklich näher, oder?
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Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: WilliamZard 18.06.07 - 13:20
chk23 schrieb:
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> Beschränkt sich die "Produktion" der Computer aufs
> zusammenschrauben von amerikanischen
> Standard-Komponenten (sie basieren ja z.B. auf
> Intel und Via-Prozessoren), oder wurden auch
> eigene Komponenten für das System entwickelt?
> Ansonsten bringt das Projekt die Südamerikaner der
> angestrebten technologischen Unabhängigkeit von
> den USA doch nicht wirklich näher, oder?
VIA ist glaube ich Koreanisch. Aber egal, es gibt bei Prozessoren kaum eine alternative zu Amerikanischen Herstellern. (Abgesehen von VIA fällen mir als alternative nur noch Fujitsu-SPARC Prozessoren ein.)
Der Kern des Problems steckt da wohl beim Betriebssystem, solange man nicht von Windows wegkommt, kommt man nicht wirklich weit von x86 weg, womit sich die Auswahl des Prozessorherstellers schon ganz drastisch reduziert. -
Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: marc78 18.06.07 - 13:40
> chk23 schrieb:
> Der Kern des Problems steckt da wohl beim
> Betriebssystem, solange man nicht von Windows
> wegkommt, kommt man nicht wirklich weit von x86
> weg, womit sich die Auswahl des
> Prozessorherstellers schon ganz drastisch
> reduziert.
Da wäre noch ARM läuft auf WIN CE und Linux ist aber auch Nord-Amerikanisch. Gibt aber auch "nicht US-Lizenznehmer",
die den Prozessor bauen. Auch der PowerPC wird in Lizenz
gebaut.
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Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: TomTom 18.06.07 - 13:49
marc78 schrieb:
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>
> Da wäre noch ARM läuft auf WIN CE und Linux ist
> aber auch Nord-Amerikanisch. Gibt aber auch "nicht
> US-Lizenznehmer",
> die den Prozessor bauen. Auch der PowerPC wird in
> Lizenz
> gebaut.
>
Naja - ARM selbst ist Britisch. Allerdings bietet ARM ja nur den CORE an - d.h. ein Chiphersteller muss daraus erst einen Prozessor formen, weshalb es mittlerweile diverse Prozessoren gibt, welche auf einem ARM-Core basieren. Einen Venezuela-ARM zu entwerfen wäre demnach nicht unmöglich - aber durch den eingekauften Core wäre man auch nicht unabhängig. -
Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: asdfasdfasdf 18.06.07 - 14:21
wenn es stress gibt, kann man schnell ganz auf via gehen, aber versuch mal schnell von win auf linux zu schwenken
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Unabhaengig wovon und zu welchem Zweck?
Autor: Suomynona 18.06.07 - 14:30
chk23 schrieb:
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> ...wurden auch eigene Komponenten für das System entwickelt? Ansonsten bringt das Projekt die Südamerikaner der angestrebten technologischen Unabhängigkeit von den USA doch nicht wirklich näher, oder?
Anstatt nur blind nach Unabhaengigkeit zu rufen, sollte man sich die Frage stellen wovon man unabhaengig sein moechte und aus welchem Grund.
Die Abhaengigkeit auf Hardware-Ebene ist ein ungleich kleineres Uebel als die Abhaengigkeit auf Ebene des Bertiebssystems oder sogar der Anwendungen.
Durch das Projekt sehe ich zumindest langfristig eine Unabhaengigkeit bei Betriebssystem und Anwendungen gegeben und sobald diese vollkommen durchgesetzt ist, kann man sich immernoch Gedanken darum machen, sich auf Hardware-Ebene unabhaengig zu machen.
Wobei hier schwierig zu argumentieren sein duerfte warum man sich von einem relativ offenen Markt mit groesstenteils vertrauenswuerdigen Standardkomponenten, zu Gunsten eines kostspieligen (vermutlich inkompatiblen) und risikoreichen Alleingangs, unabhaengig machen sollte.
Dem Nutzen scheinbar die volle Kontrolle ueber die verwendete Hardware zu haben stuenden enorme direkte Kosten und auch sehr schwer abzuschaetzende Zukunftsrisiken gegenueber.
snafu,
Suomynona -
Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: Steffl 18.06.07 - 15:35
asdfasdfasdf schrieb:
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> wenn es stress gibt, kann man schnell ganz auf via
> gehen, aber versuch mal schnell von win auf linux
> zu schwenken
Naja, letzteres dürfte um einiges einfacher sein. Einfach ne andere Software und fertig.
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Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: chk23 18.06.07 - 15:45
Steffl schrieb:
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> asdfasdfasdf schrieb:
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> > wenn es stress gibt, kann man schnell ganz
> auf via
> gehen, aber versuch mal schnell von
> win auf linux
> zu schwenken
> Naja, letzteres dürfte um einiges einfacher sein.
> Einfach ne andere Software und fertig.
>
Ähem, da hat aber jemand seeeeehr kurz gedacht vor dem posten... Schon mal gefragt, warum wohl einige große Unternehmen immer noch auf Systemen arbeiten, die seit 20 Jahren notdürftig zurechtgepatched werden, statt einfach mal schnell auf ein modernes umzusteigen?
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Re: Unabhaengig wovon und zu welchem Zweck?
Autor: chk23 18.06.07 - 15:48
Suomynona schrieb:
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> chk23 schrieb:
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> -----
> > ...wurden auch eigene Komponenten für das
> System entwickelt? Ansonsten bringt das Projekt
> die Südamerikaner der angestrebten technologischen
> Unabhängigkeit von den USA doch nicht wirklich
> näher, oder?
>
> Anstatt nur blind nach Unabhaengigkeit zu rufen,
> sollte man sich die Frage stellen wovon man
> unabhaengig sein moechte und aus welchem Grund.
>
> Die Abhaengigkeit auf Hardware-Ebene ist ein
> ungleich kleineres Uebel als die Abhaengigkeit auf
> Ebene des Bertiebssystems oder sogar der
> Anwendungen.
>
> Durch das Projekt sehe ich zumindest langfristig
> eine Unabhaengigkeit bei Betriebssystem und
> Anwendungen gegeben und sobald diese vollkommen
> durchgesetzt ist, kann man sich immernoch Gedanken
> darum machen, sich auf Hardware-Ebene unabhaengig
> zu machen.
> Wobei hier schwierig zu argumentieren sein duerfte
> warum man sich von einem relativ offenen Markt mit
> groesstenteils vertrauenswuerdigen
> Standardkomponenten, zu Gunsten eines
> kostspieligen (vermutlich inkompatiblen) und
> risikoreichen Alleingangs, unabhaengig machen
> sollte.
> Dem Nutzen scheinbar die volle Kontrolle ueber die
> verwendete Hardware zu haben stuenden enorme
> direkte Kosten und auch sehr schwer
> abzuschaetzende Zukunftsrisiken gegenueber.
>
> snafu,
> Suomynona
Nicht ganz, da wegen des amerikanischen Exportgesetzes auch Waren den amerikanischen Exportbestimmungen unterliegen, die mit einem Gerät aus amerikanischer Herstellung produziert wurden, oder einen Anteil an amerikanischer Technologie beinhalten.
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Re: technologisch unabhängig mit Intel-Komponenten?
Autor: hmpf 18.06.07 - 17:17
chk23 schrieb:
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> Ähem, da hat aber jemand seeeeehr kurz gedacht vor
> dem posten... Schon mal gefragt, warum wohl einige
> große Unternehmen immer noch auf Systemen
> arbeiten, die seit 20 Jahren notdürftig
> zurechtgepatched werden, statt einfach mal schnell
> auf ein modernes umzusteigen?
Wegen der Schnittstelle Mensch.
In Unternehmen sitzen die Mitarbeiter an Software die sie kennen gelernt haben und dadurch als Qualifiziert gelten.
Würde mich mal interessieren was der ein oder andere Programmierer von Unternehmenssoftware schon erlebt hat wenn nur die Menüs der Software aber nicht ihre Funktion geändert wurde.
Wenn man dann bedenkt, dass, auch wenn sich z.B. Linux sehr an die "Haptik" von M$-Produkten anpassen lässt (bedenke Patente), doch immer Unterschiede bestehen werden, dann ist es mit weniger Aufwand verbunden, einfach "nur" die Hardware zu ädern, deren tiefere Funktion den DAU nicht interessiert.
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Re: Unabhaengig wovon und zu welchem Zweck?
Autor: nixx 18.06.07 - 17:33
Jepp und da die Amis nicht gut auf die Südamerikaner zu sprechen sind, kann sehr schnell so ein Exportverbot ausgesprochen werden und das war's dann.
Die Partnerschaft mit China eröffnet da eine neue Dimension, wobei ich mir aber nicht klar bin, ob die angestrebte Unabhängigkeit wirklich erzielt werden kann. FÜr mich sieht das eher wie ein Wechsel von der einen in die andere Abhängigkeit.
Und auch wenn nach 5 Jahren das know-how und die Fab den Besitzer wechseln dürfen. In 5 Jahren ist die freie Marktwirtschaft wieder um Lichtjahre weiter als die selbst produzierten Systeme und Komponenten.
Insofern sehe ich diese durchaus werbewirksame Aktion eher skeptisch was die Hardware anbetrifft.
Der Wechsel zu freien und offenen Linux Systemen hingegen finde ich sehr gut und auch zukunftsorientiert. Sollten wir in Europa auch verstärkt fordern und fördern.
chk23 schrieb:
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> Suomynona schrieb:
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> > chk23 schrieb:
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> > ...wurden auch eigene
> Komponenten für das
> System entwickelt?
> Ansonsten bringt das Projekt
> die
> Südamerikaner der angestrebten
> technologischen
> Unabhängigkeit von den USA
> doch nicht wirklich
> näher, oder?
>
> Anstatt nur blind nach Unabhaengigkeit zu
> rufen,
> sollte man sich die Frage stellen
> wovon man
> unabhaengig sein moechte und aus
> welchem Grund.
>
> Die Abhaengigkeit auf
> Hardware-Ebene ist ein
> ungleich kleineres
> Uebel als die Abhaengigkeit auf
> Ebene des
> Bertiebssystems oder sogar der
>
> Anwendungen.
>
> Durch das Projekt sehe ich
> zumindest langfristig
> eine Unabhaengigkeit
> bei Betriebssystem und
> Anwendungen gegeben
> und sobald diese vollkommen
> durchgesetzt ist,
> kann man sich immernoch Gedanken
> darum
> machen, sich auf Hardware-Ebene unabhaengig
>
> zu machen.
> Wobei hier schwierig zu
> argumentieren sein duerfte
> warum man sich von
> einem relativ offenen Markt mit
>
> groesstenteils vertrauenswuerdigen
>
> Standardkomponenten, zu Gunsten eines
>
> kostspieligen (vermutlich inkompatiblen) und
>
> risikoreichen Alleingangs, unabhaengig
> machen
> sollte.
> Dem Nutzen scheinbar die
> volle Kontrolle ueber die
> verwendete Hardware
> zu haben stuenden enorme
> direkte Kosten und
> auch sehr schwer
> abzuschaetzende
> Zukunftsrisiken gegenueber.
>
> snafu,
>
> Suomynona
>
> Nicht ganz, da wegen des amerikanischen
> Exportgesetzes auch Waren den amerikanischen
> Exportbestimmungen unterliegen, die mit einem
> Gerät aus amerikanischer Herstellung produziert
> wurden, oder einen Anteil an amerikanischer
> Technologie beinhalten.
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Re: Unabhaengig wovon und zu welchem Zweck?
Autor: avarus.com.ar 18.06.07 - 18:57
amerikanisches Exportgesetz? Was soll das denn sein? Bis Dato dachte ich immer zu wissen, dass fast jedes Land in Amerika seine eigenen Exportbestimmungen hat ;).
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http://avarus.com.ar -
Re: Unabhaengig wovon und zu welchem Zweck?
Autor: chk23 19.06.07 - 11:43
Natürlich Nordamerikanisches Exportgesetz, Besserwisser ;)
avarus.com.ar schrieb:
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> amerikanisches Exportgesetz? Was soll das denn
> sein? Bis Dato dachte ich immer zu wissen, dass
> fast jedes Land in Amerika seine eigenen
> Exportbestimmungen hat ;).
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> avarus.com.ar