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Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: Murx 21.04.08 - 15:02
Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir und ich es nacgh meinen Vorstellungen einsetzen -- solange nicht das Allgemeinwohl darunter leidet.
Die bereits von US-M$ bekannten Quasi-Entrechtung bei Windows-Lizenzen wurden ja bisher vom dt. oder sogar EU-Verbraucherschutz als rechtswidrig und daher ungültig deklariert.
Dasselbe gilt für Apples Kompott.
Allerdings nur bei uns, noch, wer weiß ob die EU-Krake nicht bald gleichschaltet mit der US-Krake.
Jedenfalls ist dieses US-Recht eine Perversion des Rechtsystem, wie es aus dem römischen Reich in die meisten europäischen Staaten übernommen wurde. Inklusive Eigentumsrecht natürlich.
Dadrauf könnte Golem doch auch mal hinweisen.
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Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: lhazfarg 21.04.08 - 15:16
Murx schrieb:
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> Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir und ich kann
> es nach meinen Vorstellungen einsetzen -- solange
> nicht das Allgemeinwohl darunter leidet.
Das kannst Du genau NICHT. Du darfst eine Programm- oder Musik-CD eben NICHT beliebig vervielfältigen und verkaufen. Du mußt inhaltlich das Produkt in
1. Material, (Polycarbonat, Vinyl, ...) und
2. Software (Musik, Programmcode, ...) trennen.
Mit dem Material kannst Du in den von Dir beschriebenen Grenzen hantieren, nicht jedoch mit dem Inhalt (Software)!
1 mal bearbeitet, zuletzt am 21.04.08 15:18 durch lhazfarg. -
Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: dadada 21.04.08 - 15:48
lhazfarg schrieb:
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> Murx schrieb:
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> -----
> > Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir und
> ich kann
> es nach meinen Vorstellungen
> einsetzen -- solange
> nicht das Allgemeinwohl
> darunter leidet.
>
> Das kannst Du genau NICHT. Du darfst eine
> Programm- oder Musik-CD eben NICHT beliebig
> vervielfältigen und verkaufen. Du mußt inhaltlich
> das Produkt in
> 1. Material, (Polycarbonat, Vinyl, ...) und
> 2. Software (Musik, Programmcode, ...) trennen.
> Mit dem Material kannst Du in den von Dir
> beschriebenen Grenzen hantieren, nicht jedoch mit
> dem Inhalt (Software)!
>
> 1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.08 15:18.
Musik-CD wohl ... zumindest unter Freunden, bitte unterscheiden.
Software ist ne andere Kiste, daher trifft Deine Aussage hier zu.
Gesetzesquelle (Musik-CDs): gemäß § 53 Abs. 1 Urhebergesetz darf man nur, einzelne Kopien zum privaten Gebrauch hertellen. Zum privaten Kreis gehören persönlich verbundene Personen, Familienmitglieder und Freunde. Vor Gericht wurde dann festgelegt, dass die maximale Anzahl der Privatkopien bei 7 liegt.
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Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: Privatkopie 21.04.08 - 16:00
dadada schrieb:
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> Vor Gericht wurde dann festgelegt, dass die maximale Anzahl der
> Privatkopien bei 7 liegt.
Das ist schon ziemlich lange her, war noch zu Zeiten von analogen Kopien und im Zeitalter digitaler (und damit verlustfreier) Kopien bin ich mir nicht sicher, ob da nochmal so entschieden würde.
Und nein, wir haben in D kein Case-Law, wo ein Richter an eine vorher mal getroffene Entscheidung gebunden ist (Ausnahmen bestätigen die Regel).
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Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: tonydanza 21.04.08 - 16:01
das ist das, was DIE wollen. das mir persönlich am arsch vorbeigeht dürfte wohl klar sein. in diesem kleinen umfang mache ich mir meine eigenen gesetze. und wenn ich etwas kaufe, dann mache ich damit verdammt noch mal was mir gefällt, solange dabei niemand zu schaden kommt.
und wenn ich eine cd/dvd 753 mal kopiere und an fremde verschenke: wenn ich das will - dann mach ich das auch.
lhazfarg schrieb:
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> Das kannst Du genau NICHT. Du darfst eine
> Programm- oder Musik-CD eben NICHT beliebig
> vervielfältigen und verkaufen. Du mußt inhaltlich
> das Produkt in
> 1. Material, (Polycarbonat, Vinyl, ...) und
> 2. Software (Musik, Programmcode, ...) trennen.
> Mit dem Material kannst Du in den von Dir
> beschriebenen Grenzen hantieren, nicht jedoch mit
> dem Inhalt (Software)! -
Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: Privatkopie 21.04.08 - 16:05
tonydanza schrieb:
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> in diesem
> kleinen umfang mache ich mir meine eigenen
> gesetze.
Wenn jeder so dächte ...
> und wenn ich etwas kaufe, dann mache ich
> damit verdammt noch mal was mir gefällt, solange
> dabei niemand zu schaden kommt.
Tja.
> und wenn ich eine cd/dvd 753 mal kopiere und an
> fremde verschenke: wenn ich das will - dann mach
> ich das auch.
Der Knackpunkt ist, daß Du damit gegen geltendes Recht verstößt und ggf. die Konsequenzen trägst - natürlich nur, falls Du erwischt wirst. In diesem Falle erzählst Du das alles dem Richter und heulst uns hier keinen vor, ok? ;-) -
Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: Claus von Anderen 21.04.08 - 16:27
lhazfarg schrieb:
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> Das kannst Du genau NICHT.
Genau das kann ich sehr wohl. Ich darf jede Musik-CD/DVD, jede Film-CD/DVD oder auch jede Software-CD/DVD, die ich selber rechtmässig gekauft habe wie ich will verschenken, verkaufen, verleihen, verschrotten, als Zimmerschmuck oder sonstwie nutzen.
Ich darf nicht, bzw. nur in engen Grenzen, die oben benannten Scheiben kopieren und diese irgendwie verschenken oder veräussern. Die passende Analogie hier ist wohl am ehesten ein Buch.
Die Industrie hätte es zwar gerne, dass sie bestimmt, was mit ihren Produkten geschenen darf, aber soweit ist es bei uns (noch) nicht. Noch deshalb, weil ich befürchte, dass die Industrie sich in naher Zukunft genügend willige Parlamentarier kaufen wird um alles in ihrem Sinne durchsetzen zu können. -
Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: dadada 21.04.08 - 16:45
Das ist geltendes Recht und das gilt für Kopien von einer nicht offensichtlich rechtswidrig hergestellten Vorlage. Dazu gab es bereits Änderungen im Text des Gesetzes. Das hat nichts mehr mit dem analogen Zeitalter zu tun.
Und bzgl Deines Case-Laws ... schau mal wie das im Arbeitsrecht gehandhabt wird ... -
Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: g-kar 21.04.08 - 17:52
Murx schrieb:
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> Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir und ich
> es nacgh meinen Vorstellungen einsetzen -- solange
> nicht das Allgemeinwohl darunter leidet.
>
> Die bereits von US-M$ bekannten Quasi-Entrechtung
> bei Windows-Lizenzen wurden ja bisher vom dt. oder
> sogar EU-Verbraucherschutz als rechtswidrig und
> daher ungültig deklariert.
> Dasselbe gilt für Apples Kompott.
>
> Allerdings nur bei uns, noch, wer weiß ob die
> EU-Krake nicht bald gleichschaltet mit der
> US-Krake.
>
> Jedenfalls ist dieses US-Recht eine Perversion des
> Rechtsystem, wie es aus dem römischen Reich in die
> meisten europäischen Staaten übernommen wurde.
> Inklusive Eigentumsrecht natürlich.
>
> Dadrauf könnte Golem doch auch mal hinweisen.
>
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Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: g-kar 21.04.08 - 18:02
Oops, sorry für obigen FullQuote-Post.
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> Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir und ich
> es nacgh meinen Vorstellungen einsetzen -- solange
> nicht das Allgemeinwohl darunter leidet.
Aha, nach der Logik kann ich von irgendeiner Software einfach die preiswerte Update-Version kaufen und dann damit machen, was ich will, also auch deassemblieren, installieren auf beliebig vielen Computern -- ohne eine ältere Version zu besitzen--, sogar Kopien davon weiterverkaufen.
Hmm, dass das nicht so ist, dürfte weder nur auf die USA zutreffen, noch erkenne ich da eine Perversion.
Software ist eben ein immaterielles Gut, das man an sich schwerlich kaufen kann, sondern nur Rechte daran -- von einfachen Nutzungsrechten bis hin zum Komplett-Aufkauf eines Produkts mit allen Rechten einschließlich Verkauf, Weiterentwicklung, Lizenzvergabe etc. -
Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: branleb 21.04.08 - 19:25
Die Software (original CD) darfst du genauso wie jedee Musik CD oder DVD verkaugfen, verschenken usw. du darfst in diesem fall aber keine Kopie behalten (privatkopien sind da ne ausnahme). Auch mit softwware darfst du kopieren, was du kaufst ist die lizenz, und die darfst du halt nur ienmal und net mehr fach benutzten
greets
g-kar schrieb:
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> Oops, sorry für obigen FullQuote-Post.
>
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> > Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir und
> ich
> es nacgh meinen Vorstellungen einsetzen
> -- solange
> nicht das Allgemeinwohl darunter
> leidet.
>
> Aha, nach der Logik kann ich von irgendeiner
> Software einfach die preiswerte Update-Version
> kaufen und dann damit machen, was ich will, also
> auch deassemblieren, installieren auf beliebig
> vielen Computern -- ohne eine ältere Version zu
> besitzen--, sogar Kopien davon weiterverkaufen.
> Hmm, dass das nicht so ist, dürfte weder nur auf
> die USA zutreffen, noch erkenne ich da eine
> Perversion.
>
> Software ist eben ein immaterielles Gut, das man
> an sich schwerlich kaufen kann, sondern nur Rechte
> daran -- von einfachen Nutzungsrechten bis hin zum
> Komplett-Aufkauf eines Produkts mit allen Rechten
> einschließlich Verkauf, Weiterentwicklung,
> Lizenzvergabe etc.
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Re: Die US-Perversion des Eigentumsrechtes
Autor: tonydanza 21.04.08 - 20:45
g-kar schrieb:
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> Aha, nach der Logik kann ich von irgendeiner
> Software einfach die preiswerte Update-Version
> kaufen und dann damit machen, was ich will,
JA!
> also auch deassemblieren,
JA!
> installieren auf beliebig
> vielen Computern --
JA!
> ohne eine ältere Version zu
> besitzen--,
JA!
> sogar Kopien davon weiterverkaufen.
nein ... das wär gemein.