-
Sperren die Lösung?
Autor: x 12.04.05 - 09:33
"Insofern erstaunt es mich schon, wenn ein Provider wie T-Online den Zugang zu Seiten mit den mehr als verdächtigen Namen "stormfront" und "nazi-lauck-nsdap- aufbauorganisation" fahrlässig gewähren lässt"
Hmm...Wenn der Provider die Seite sperrt ist es Zensur. Andererseits sollen eindeutig ungesetzliche Themen ja in Deutschland weggesperrt werden. Bei seiner Argumentation stören mich aber zwei Sachne:
1.) "Verdächtig" ungleich "Schuldig". Und in Deutschland sollte es doch noch so sein, daß alles als unschuldig gilt, bis das Gegenteil bewiesen ist. Nur aufgrund eines Verdachts, wie er in seiner Wortwahl andeutet, eine Seite sperren würde also gegen diesen Grundsatz verstoßen.
2) Ist hier wirklich der Provider in der Pflicht? Oder sollten nicht eher Schritte gegen die strittige Website selber unternommen werden (sollte diese zweifelsfrei gegen geltendes Recht verstoßen). Immerhin wird die Post auch nicht gezwungen, keine Briefe von Herrn X aus Y weiterzuleiten, weil dieser Hakenkreuze verschickt. -
Natuerlich nicht
Autor: screne 12.04.05 - 09:39
x schrieb:
> 2) Ist hier wirklich der Provider in der Pflicht?
Nein.
> Oder sollten nicht eher Schritte gegen die
> strittige Website selber unternommen werden
Ja.
Aber diese Erkenntnis ist noch nicht ueberall angekommen. Man kann zwar den Zugang verbieten, um zu zeigen, dass man sie nicht toleriert. Aber ohne weitere, wirksame Massnahmen zu ergreifen (d.h. gegen die Betreiber vorzugehen, zur Not eben auf internationaler, diplomatischer Ebene) reduziert solche Aktionen auf puren Aktionismus.
screne -
Re: Sperren die Lösung?
Autor: :-) 12.04.05 - 10:11
x schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Insofern erstaunt es mich schon, wenn ein
> Provider wie T-Online den Zugang zu Seiten mit den
> mehr als verdächtigen Namen "stormfront" und
> "nazi-lauck-nsdap- aufbauorganisation" fahrlässig
> gewähren lässt"
>
> Hmm...Wenn der Provider die Seite sperrt ist es
> Zensur. Andererseits sollen eindeutig
> ungesetzliche Themen ja in Deutschland weggesperrt
> werden. Bei seiner Argumentation stören mich aber
> zwei Sachne:
>
> 1.) "Verdächtig" ungleich "Schuldig". Und in
> Deutschland sollte es doch noch so sein, daß alles
> als unschuldig gilt, bis das Gegenteil bewiesen
> ist. Nur aufgrund eines Verdachts, wie er in
> seiner Wortwahl andeutet, eine Seite sperren würde
> also gegen diesen Grundsatz verstoßen.
Ich bitte dich, man wird sich die Seiten ja vorher anschauen, dann erwirkt die Telekom einen entsprechenden Richterbeschluß...
> 2) Ist hier wirklich der Provider in der Pflicht?
> Oder sollten nicht eher Schritte gegen die
> strittige Website selber unternommen werden
> (sollte diese zweifelsfrei gegen geltendes Recht
> verstoßen). Immerhin wird die Post auch nicht
> gezwungen, keine Briefe von Herrn X aus Y
> weiterzuleiten, weil dieser Hakenkreuze
> verschickt.
Wenn die Hakenkreuze im Umschlag sind, ist das kein Problem. Nur wenn sie auf dem Umschlag sind, kann sich die Post von der Beförderungspflicht befreien...
-
Re: Natuerlich nicht
Autor: :-) 12.04.05 - 10:13
screne schrieb:
-------------------------------------------------------
> x schrieb:
>
> > 2) Ist hier wirklich der Provider in der
> Pflicht?
>
> Nein.
Ja
> > Oder sollten nicht eher Schritte gegen
> die
> strittige Website selber unternommen
> werden
>
> Ja.
Ja
> Aber diese Erkenntnis ist noch nicht ueberall
> angekommen. Man kann zwar den Zugang verbieten, um
> zu zeigen, dass man sie nicht toleriert. Aber ohne
> weitere, wirksame Massnahmen zu ergreifen (d.h.
> gegen die Betreiber vorzugehen, zur Not eben auf
> internationaler, diplomatischer Ebene) reduziert
> solche Aktionen auf puren Aktionismus.
>
> screne
-
Re: Sperren die Lösung?
Autor: x 12.04.05 - 10:22
:-) schrieb:
-------------------------------------------------------
> x schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> 1.) "Verdächtig" ungleich
> "Schuldig". Und in
> Deutschland sollte es doch
> noch so sein, daß alles
> als unschuldig gilt,
> bis das Gegenteil bewiesen
> ist. Nur aufgrund
> eines Verdachts, wie er in
> seiner Wortwahl
> andeutet, eine Seite sperren würde
> also gegen
> diesen Grundsatz verstoßen.
>
> Ich bitte dich, man wird sich die Seiten ja vorher
> anschauen, dann erwirkt die Telekom einen
> entsprechenden Richterbeschluß...
Meinst du? Ich denke eher mal, daß einfach in vorweggenommenem Gehorsam zensiert wird, bevor irgend ein Richter oder eine sonstige befugte Person einen entsprechenden Beschluß fasst.
Und prinzipiell bin ich halt gegen eine solche Bevormundung durch den Provider, weil es dann irgendwann halt nicht mehr nur Hakenkreuze sind, die gestrichen werden, sondern nach und nach mehr Sachen hinzukommen, bis wir hier Zustände haben, wie das Internet in China...
-
Re: Natuerlich nicht
Autor: 529 12.04.05 - 11:19
:-) schrieb:
-------------------------------------------------------
> screne schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > x schrieb:
> > > 2) Ist hier
> wirklich der Provider in der
> Pflicht?
>
> Nein.
>
> Ja
Ähm... nein. Was hat ein deutscher Provider damit zu tun wenn irgendwo in den USA rechtsextreme Seiten liegen?