Re: Bitkom: Zehn-Stunden-Tag für Programmierer gefordert
Autor: MARO 17.12.02 - 12:14
Ich weiß manchmal nicht mehr was in diesem Land wirklich tragischer ist. Die tatsächliche Krise in der wir stecken, oder die offensichtliche Unfähigkeit der Verantwortlichen aus dieser Krise herauszuführen.
Die Politiker sind nur noch Marionetten der Lobbyisten, den Gewerkschaften fehlt es an Mut zur Flexibilität und diejenigen, die fordern die Arbeitszeit auf 10 Std. und mehr täglich zu verlängern - wie immer das auch aussehen mag - haben keine Zeit mehr um zu begreifen, das das Leben an Ihnen vorbei geht.
Ich bin selbst IT-Unternehmer.Mir ist ein Mitarbeiter, der acht Stunden konzentriert seine volle Kreativität zur Verfügung stellt lieber, als jemand, der mehr als zehn Stunden vor sich hindümpelt und mit der Zeit immer unausgeglichener und krankheitsanfälliger wird. Dieses Phänomen kann in anderen Ländern sehr gut beobachtet werden. Da wo länger gearbeitet wird, wird in der Regel weniger effizient gearbeitet.
Programmieren ist ein harter Job und gerade diese Mitarbeiter haben es verdient einen echten Ausgleich zur Arbeit zu haben - z. B. Hobbies. Ich selbst treibe sehr aktiv Sport, lerne fremde Sprachen und mache noch Musik. Das gibt mir die wirkliche Power und Kreativität, die ich für meinen harten Job brauche. Meine Ideen habe ich häufiger in der Freizeit, die Umsetzung erfolgt am Arbeitsplatz. So erreiche ich in 4 - 8 Std. täglicher Arbeit mehr, als andere die bis zu 10 Std. nur vor sich hinwurtschteln. Ich habe den Schritt mich selbständig zu machen nie bereut. Mir macht meine Arbeit heute wieder wirklich Freunde und ich bin nicht nur ausgeglichener sondern auch erfolgreicher, als in Zeiten als Angestellter. Mein Chef wollte mich immer 12 Stunden am Tag arbeiten lassen.
Letztendlich muß jeder einzelne für sich selbst und eigenverantwortlich entscheiden, was für ihn der bessere Weg im Leben ist.