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Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Simone 19.10.05 - 21:29
Angenommen Mister x entwickelt für die Firma y eine wirklich
sagenhafte Software (ohne wenn und aber, ohne Lücken -> os).
Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler der Software?
Von Luft und Liebe? (hat ja dann kaum mehr Platz)
Viele von euch vergessen total, dass die Entwicklung von Software
eine Menge an Zeig und Effort benötigt. Dieser soll auch belohnt
werden!
Vergleich es mal mit nem Schriftsteller. Verschenkt der seine
Bücher, damit andere daraus lernen und sich die Aufgaben im
Leben erleichtern - der Autor aber sogar die Kosten für das
Drucken und Vertreiben der Bücher trägt...
Hm?
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Melanchtor 20.10.05 - 08:38
Simone schrieb:
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> Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler der
> Software?
> Von Luft und Liebe? (hat ja dann kaum mehr Platz)
Laut den OSS-Fanatikern von den Supportverträgen... -
Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: irata 20.10.05 - 10:53
Simone schrieb:
-------------------------------------------------------
> Angenommen Mister x entwickelt für die Firma y
> eine wirklich
> sagenhafte Software (ohne wenn und aber, ohne
> Lücken -> os).
>
> Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler der
> Software?
> Von Luft und Liebe? (hat ja dann kaum mehr Platz)
>
> Viele von euch vergessen total, dass die
> Entwicklung von Software
> eine Menge an Zeig und Effort benötigt. Dieser
> soll auch belohnt
> werden!
>
> Vergleich es mal mit nem Schriftsteller.
> Verschenkt der seine
> Bücher, damit andere daraus lernen und sich die
> Aufgaben im
> Leben erleichtern - der Autor aber sogar die
> Kosten für das
> Drucken und Vertreiben der Bücher trägt...
>
> Hm?
>
>
Komischer Vergleich mit den Büchern...
Proprietäre Software ist wie ein Buch, daß man "benutzen" darf, aber nicht lesen (Quelltext) ;-)
Gedankenanregung: Vielleicht solltest du für deine Kommentare auch eine Lizenzgebühr verlangen, es könnte ja sein, daß jemand aus deinen Ideen was lernt...?
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Alain 20.10.05 - 11:16
Simone schrieb:
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> Angenommen Mister x entwickelt für die Firma y
> eine wirklich
> sagenhafte Software (ohne wenn und aber, ohne
> Lücken -> os).
>
> Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler der
> Software?
> Von Luft und Liebe? (hat ja dann kaum mehr Platz)
>
> Viele von euch vergessen total, dass die
> Entwicklung von Software
> eine Menge an Zeig und Effort benötigt. Dieser
> soll auch belohnt
> werden!
>
> Vergleich es mal mit nem Schriftsteller.
> Verschenkt der seine
> Bücher, damit andere daraus lernen und sich die
> Aufgaben im
> Leben erleichtern - der Autor aber sogar die
> Kosten für das
> Drucken und Vertreiben der Bücher trägt...
>
> Hm?
>
>
So schwierig scheint mir das nicht:
Firma Z hat ein Problem. Zur Lösung wird Firma Y beauftragt.
Entweder findet Firma Y eine passende fertige Opensource-Lösung für das spezifische Problem von Firma Z und installiert diese beim Kunden, oder
Firma Y heuert Mister X für die Entwicklung einer neuen Lösung an. Mister X bedient sich dabei aus Opensource-Komponenten, anstatt das Rad neu zu erfinden. Danach steht seine Lösung ebenfalls der Opensource Community zur Verfügung. Bezahlt wurde sie letztendlich von Firma Z. Damit sollten doch alle leben können? Oder anders gefragt. Warum gehts denn bei meinem Auto, dass ja auch vier OpenSource-Räder hat. ohne dass mein Autohämdler und die Auto-Firma zu Grunde gehen?
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Tropper 20.10.05 - 11:26
Simone schrieb:
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> Angenommen Mister x entwickelt für die Firma y
> eine wirklich
> sagenhafte Software (ohne wenn und aber, ohne
> Lücken -> os).
>
> Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler der
> Software?
> Von Luft und Liebe? (hat ja dann kaum mehr Platz)
>
Also wenn Mister X Selbständigt ist und die Software im Auftrag von Firma Y Entwickelt weil Firma Y durch die Software eine Menge kosten spart dann ist doch alles bestens.
Wenn Mister X bei Firma Y angestellt ist und die Firma Y das Programm nur verticken will um damit Geld zu verdienen dann stellt sich die Frage um was für eine Art von Software es sich handelt.
Tropper
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: rca 20.10.05 - 15:41
Simone schrieb:
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> Angenommen Mister x entwickelt für die Firma y
> eine wirklich
> sagenhafte Software (ohne wenn und aber, ohne
> Lücken -> os).
>
> Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler der
> Software?
Sie verkaufen sie. Das ist nämlich keineswegs verboten. Kommerzielle Linux-Distributoren wie Mandrake oder Suse z.B. leben keineswegs von Luft und Liebe und auch nicht ausschließlich von Support-Verträgen. Im Prinzip kann diese Software dann von anderen kostenlos weitergereicht werden. Aber wenn man auf die Bequemlichkeit der Benutzer setzt und ein paar Goodies dazupackt, die die offene Version nicht hat (weitere Ressourcen wie StarOffice oder Installationssupport), kann man den Anreiz erhöhen. Darüberhinaus gibt es noch Projekt-Software, d.h. der Auftraggeber der Software ist auch deren Nutzer. Hier ist Open Source noch weniger ein Problem.
Open Source mag nicht immer und stets die beste Lösung sein, aber es gibt nun mal Firmen, die mit Open Source Geld machen, grundsätzlich geht's also.
> Viele von euch vergessen total, dass die
> Entwicklung von Software
> eine Menge an Zeig und Effort benötigt.
Ach Gottchen, der ein oder andere hier ist sogar Software Entwickler, den brauchst Du Schlauberger nicht an solche Binsenweisheiten erinnern. Viele Open Source Entwickler sind entgegen der kolportierten Klischees nämlich keine Studenten oder Arbeitslose sondern stehen durchaus in Lohn und Brot.
> Vergleich es mal mit nem Schriftsteller.
> Verschenkt der seine
> Bücher, damit andere daraus lernen und sich die
> Aufgaben im
> Leben erleichtern - der Autor aber sogar die
> Kosten für das
> Drucken und Vertreiben der Bücher trägt...
>
Bruce Eckels z.B. gibt seine Bücher frei zum Download frei (ist nicht Open Source, aber hier geht's ums "für lau"). Sein Verleger hatte zunächst große Bauchschmerzen. Doch die Bücher verkaufen sich bestens (Bequemlichkeit, s.o.) und Eckels erhöhte zudem seinen Bekanntheitsgrad und kann mehr Geld mit Seminaren und Vorträgen verdienen (vgl. Support oben).
Nur weil ein Weg bestehenden Paradigmen widerspricht, heißt das nicht, dass er nicht gangbar ist.
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Michael - alt 23.10.05 - 11:30
Eine ziemlich blauäugige Betrachtungsweise. Wo findet denn hier Qualitätssicherung statt? Gar nicht. Bei kostenpflichtiger Standardsoftware, (SAP, Oracle, etc) wird eben genau deswegen ein customizing-Anteil draussen gelassen, damit eine stabile Software gebaut werden kann.
Die Mär von den OpenSource-Modulen: Irgendwo ist immer ein Bug, den zu finden in Modulen von Anderen ist so zeitraumend. daß man in der Tat oft neu schreiben kann.
Also was Du beschreibst hört sich theoretisch schön an, ist aber praktisch seit es das OS.Zeugs gibt, nicht benutzbar. Wobei ehrlicherweise hinzugefügt werden muß, daß die Bibliotheken, die man früher gekauft hat, auch teilweise grottenfalsch und schlecht waren.
Alain schrieb:
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> Simone schrieb:
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> > Angenommen Mister x entwickelt für die Firma
> y
> eine wirklich
> sagenhafte Software
> (ohne wenn und aber, ohne
> Lücken ->
> os).
>
> Wovon lebt die Firma - bzw. der
> Entwickler der
> Software?
> Von Luft und
> Liebe? (hat ja dann kaum mehr Platz)
>
> Viele von euch vergessen total, dass die
>
> Entwicklung von Software
> eine Menge an Zeig
> und Effort benötigt. Dieser
> soll auch
> belohnt
> werden!
>
> Vergleich es mal
> mit nem Schriftsteller.
> Verschenkt der
> seine
> Bücher, damit andere daraus lernen und
> sich die
> Aufgaben im
> Leben erleichtern -
> der Autor aber sogar die
> Kosten für das
>
> Drucken und Vertreiben der Bücher trägt...
>
> Hm?
>
> So schwierig scheint mir das nicht:
> Firma Z hat ein Problem. Zur Lösung wird Firma Y
> beauftragt.
> Entweder findet Firma Y eine passende fertige
> Opensource-Lösung für das spezifische Problem von
> Firma Z und installiert diese beim Kunden, oder
> Firma Y heuert Mister X für die Entwicklung einer
> neuen Lösung an. Mister X bedient sich dabei aus
> Opensource-Komponenten, anstatt das Rad neu zu
> erfinden. Danach steht seine Lösung ebenfalls der
> Opensource Community zur Verfügung. Bezahlt wurde
> sie letztendlich von Firma Z. Damit sollten doch
> alle leben können? Oder anders gefragt. Warum
> gehts denn bei meinem Auto, dass ja auch vier
> OpenSource-Räder hat. ohne dass mein Autohämdler
> und die Auto-Firma zu Grunde gehen?
>
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Michael - alt 23.10.05 - 11:31
Melanchtor schrieb:
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> Simone schrieb:
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> > Wovon lebt die Firma - bzw. der Entwickler
> der
> Software?
> Von Luft und Liebe? (hat
> ja dann kaum mehr Platz)
>
> Laut den OSS-Fanatikern von den
> Supportverträgen...
>
> cu
>
> Aleco
Das bedeutet: Sie machens genauso wie die kommerzielle Software. Dort heißt es blos "Nutzungsverträge".....
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Re: Ernst: Das Leben eines Entwicklers
Autor: Michael - alt 23.10.05 - 11:35
"Ach Gottchen, der ein oder andere hier ist sogar Software Entwickler, den brauchst Du Schlauberger nicht an solche Binsenweisheiten erinnern. Viele Open Source Entwickler sind entgegen der kolportierten Klischees nämlich keine Studenten oder Arbeitslose sondern stehen durchaus in Lohn und Brot."
Ziemlich dumme Bemerkung (Wenn Du meinst, jemanden mit Schlauberger titulieren zu müssen): Wenig OpenSource-Entwickler sind keine Studenten und langhaarige Arbeitslose. Sie dürfen nur dann OpenSource entwickeln, wenn sich ihr Arbeitgeber daraus strategische Vorteile (=Geld) erhofft. Damit ist die OpenSoftware aber wieder in Geld messbar und damit keineswegs so "kostenlos" und toll, wie man dumme Leute Glauben machen kann...... Das Geschäft mit OS ist eine große Mogelpackung mit viel Lügerei und Falschdarstellung.
rca schrieb:
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> Simone schrieb:
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> > Angenommen Mister x entwickelt für die Firma
> y
> eine wirklich
> sagenhafte Software
> (ohne wenn und aber, ohne
> Lücken ->
> os).
>
> Wovon lebt die Firma - bzw. der
> Entwickler der
> Software?
>
> Sie verkaufen sie. Das ist nämlich keineswegs
> verboten. Kommerzielle Linux-Distributoren wie
> Mandrake oder Suse z.B. leben keineswegs von Luft
> und Liebe und auch nicht ausschließlich von
> Support-Verträgen. Im Prinzip kann diese Software
> dann von anderen kostenlos weitergereicht werden.
> Aber wenn man auf die Bequemlichkeit der Benutzer
> setzt und ein paar Goodies dazupackt, die die
> offene Version nicht hat (weitere Ressourcen wie
> StarOffice oder Installationssupport), kann man
> den Anreiz erhöhen. Darüberhinaus gibt es noch
> Projekt-Software, d.h. der Auftraggeber der
> Software ist auch deren Nutzer. Hier ist Open
> Source noch weniger ein Problem.
>
> Open Source mag nicht immer und stets die beste
> Lösung sein, aber es gibt nun mal Firmen, die mit
> Open Source Geld machen, grundsätzlich geht's
> also.
>
> > Viele von euch vergessen total, dass die
>
> Entwicklung von Software
> eine Menge an Zeig
> und Effort benötigt.
>
> Ach Gottchen, der ein oder andere hier ist sogar
> Software Entwickler, den brauchst Du Schlauberger
> nicht an solche Binsenweisheiten erinnern. Viele
> Open Source Entwickler sind entgegen der
> kolportierten Klischees nämlich keine Studenten
> oder Arbeitslose sondern stehen durchaus in Lohn
> und Brot.
>
> > Vergleich es mal mit nem Schriftsteller.
>
> Verschenkt der seine
> Bücher, damit andere
> daraus lernen und sich die
> Aufgaben im
>
> Leben erleichtern - der Autor aber sogar die
>
> Kosten für das
> Drucken und Vertreiben der
> Bücher trägt...
>
> Bruce Eckels z.B. gibt seine Bücher frei zum
> Download frei (ist nicht Open Source, aber hier
> geht's ums "für lau"). Sein Verleger hatte
> zunächst große Bauchschmerzen. Doch die Bücher
> verkaufen sich bestens (Bequemlichkeit, s.o.) und
> Eckels erhöhte zudem seinen Bekanntheitsgrad und
> kann mehr Geld mit Seminaren und Vorträgen
> verdienen (vgl. Support oben).
>
> Nur weil ein Weg bestehenden Paradigmen
> widerspricht, heißt das nicht, dass er nicht
> gangbar ist.
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