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China muss selbst handeln
Autor: vol1 08.01.14 - 22:09
Ich hab mich mal mit ein paar Chinesen unterhalten welche meinten, dass eigentlich niemand besonders lange für wenig Geld in Chipsfabriken schuftet, es ist eher ein Sprungbrett ins spätere Arbeitsleben. Sicher gehört dazu auch Bildung und die Löhne könnten besser sein.
Es gibt aber immer jemanden, der den Job für weniger Geld machen würde. Deswegen würde da nur ein Mindestlohn helfen. China wird sich aber hüten, die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit sowas zu zerstören.
Es ist im Prinzip wie mit dem Elektroschrott in Afrika: wenn wir keinen schicken, haben die Leute gar keine Einkommensquelle mehr. Insofern stellt sich natürlich die Frage wie freiwillig die Arbeit gemacht wird, wenn es sonst kein HartzIV regnet. Andererseits: Wer arbeitet schon freiwillig? :-) Hartzer werden auch teils gezwungen einen Job anzunehmen. Wichtig dabei wären eben gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung. Hier darf man nicht vergessen, dass in China viele Dinge weniger kosten und der gesamte Lebensstandard geringer ist. Trotzdem besteht meiner Meinung nach Handlungsbedarf und da die Politik nichts dran ändert, müssen es eben die Verbraucher tun. Projekte wie das Fairphone sind also, wenn auch nicht perfekt, ein Schritt in die richtige Richtung.
//EDIT: Man darf auch nicht vergessen, dass China die eigene Währung billig hält um einen Exportvorteil zu haben. Ein Lohn in USD ist also nicht besonders aussagekräftig.
1 mal bearbeitet, zuletzt am 08.01.14 22:10 durch vol1.